Ordensleben in der Steiermark | Teil 31
Geistliche Quelle strahlt über Mauern

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Mit „Altbischof Maximilian“ meldet er sich am Telefon. Der Benediktiner erzählt, in sein steirisches Heimatkloster St. Lambrecht sei er als Linzer Diöze­sanbischof immer gerne gekommen, auch um in der Gemeinschaft zu sein. Dankbar sei er zudem für geistliche Einkehr bei der Großen Mutter Österreichs in Mariazell; Basilika und Wallfahrt werden ja von Mitbrüdern aus seinem Stift betreut. Als Altbischof hätte er 2005 nach St. Lambrecht zurückkehren können, doch er werde noch immer von wichtigen Seiten gebeten, weiter in der Diözese Linz zu arbeiten, berichtet Maximilian Aichern.

„Wir sind kein bewohntes Museum“, bekräftigt einer der Nachfolger von Abt Aichern, der 2013 als Nachfolger von Abt Otto Strohmaier gewählte Abt Benedikt Plank. Zwar locken das „Vogelkabinett“ oder der Prälatensaal sowie die volkskundliche und die kunsthistorische Sammlung Touristen an. Und im Kloster- und Naturparkladen des Naturparks Grebenzen erhalten sie „Wildspezialitäten aus heimischen Revieren“ ebenso wie handgemalte Ikonen oder Kräutertees und Johanniskrautöl aus dem Stiftsgarten und dem sozialen Arbeitsprojekt „domenico“. Doch „das wollen wir eigentlich nicht so sehr betonen“, bemerkt Abt Benedikt, auch Archivar und Bibliothekar des Klosters. Als „geistiges und religiöses Zentrum“ genieße das traditionsreiche Stift, eines der ältesten Österreichs, hoffentlich Ansehen.

Schön sei auch, dass er in seinen Pfarren Steirisch Laßnitz und Kärntnerisch Laßnitz wie bisher sein „seelsorgliches Standbein“ haben könne, neben seiner Verantwortung als Abt für die Klostergemeinschaft. Die eine Tätigkeit bietet für Abt Plank „eine interessante Abwechslung zur anderen“.

Prior P. Mag. Gerwig Romirer hat das Amt des „Hofmeisters“ inne. Das sei der für die Wirtschaft Verantwortliche. Das Stift lebe hauptsächlich von der Forstwirtschaft, hänge damit aber auch von den Preisen auf dem Holzmarkt ab, gibt er zu bedenken. Die großen Gebäude des Klosters seien in einer Zeit wirtschaftlicher Blüte entstanden, als 1802 das 16 Jahre unter Kaiser Joseph II. aufgehobene Stift wieder errichtet worden sei. „Wir versuchen“, erwägt der Ökonom, „mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln möglichst sinnvoll und effizient umzugehen“. Die Baulast im Stift und in den vom Stift betreuten Pfarren sei eine große Verpflichtung.

Die innerhalb der Klostermauern lebendige „geistliche Quelle“ solle ausstrahlen. Zeitgenössisch, so dass es Menschen heute verstehen, wolle das Stift verkünden. Das gelte auch für künstlerische Aktionen und die Architektur. „Im Barock wäre niemand auf die Idee gekommen, ein gotisches Kloster nachzubauen“, bemerkt P. Gerwig. Mit Feingefühl sei es etwa in den Räumen der „Schule des Daseins“, für die er verantwortlich ist, gelungen, luftige und transparente Elemente in die traditionsreichen Räume zu bauen.

In dieser Schule „versuchen wir, Menschen dabei zu begleiten, mit ihrem Leben umzugehen“. Die Herausforderungen der heutigen Zeit sollen im Glauben vertieft werden. Eine Fastenwoche mit Arzt Johann Fuchs und Altabt Otto Strohmaier winkt ebenso wie Bibelgespräche mit Br. Raimund von der Thannen. Für Jugendliche rief das Stift mit der Katholischen Jugend jüngst „JUX“ (Jugend und Christus) ins Leben.

Viermal Beten am Tag gibt den Benediktinern in der Abtei (im Bild Abt Benedikt Plank) eine Ordnung – so wie der Stiftsgarten „ordentlich“ anmutet. | Foto: Stift
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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