Für eine synodale Kirche | Teil 1
Dranbleiben
Die Sonntagsblatt-Serie zum Weiterwirken des Synodalen Prozesses begleitet uns zwischen Ostern und Pfingsten.
Dranbleiben
Die Weltsynode hat Bewegung gebracht.
Ein rück- und vorwärtsblickender Kommentar.
Vor zwei Jahren, im Mai 2021, machte Papst Franziskus seine Pläne zu einer Weltsynode öffentlich. Schnell ließ sich erahnen, dass es dieses Mal nicht nur um ein Treffen von Bischöfen gehen wird. Es sollte ganz anders werden. Der Papst schickte „seine Kirche“ auf eine synodale Reise. Ja, das Wort „Synodalität“ war mit einem Mal in aller Munde – doch offen gesagt: Kaum jemand wusste, was es wirklich bedeuten soll.
Heute – zwei Jahre später – ist ein Großteil des Prozesses und der Beteiligung vorüber. Befragungen wurden durchgeführt, in Gesprächskreisen – mit Bischöfen, ehrenamtlich Engagierten, kirchlichen Mitarbeitenden – eine synodale Haltung versucht, getestet, geübt. Und schließlich auch Dokumente erstellt. Ein Vorwurf, der früh aufkam: Da wird wieder nur Papier produziert.
Die Gefahr ist real. Und sie geht alle Beteiligten an. Was im Aufeinander-Hören und Miteinander-Reden herauskam, wurde festgehalten und liegt nun, in Worte gegossen, schwarz auf weiß vor. Das muss wiederum gelesen und ins Handeln hinein übersetzt werden. Was sich dann im Tun als wertvoll erweist, kann wieder schriftlich Niederschlag finden. Ein klassischer Lern-Prozess.
Eine Prämisse setzte sich die Diözese dabei selbst: Weg von der Nabelschau. Hin zu jenen, die bereits im Zukunftsbild von 2017 ganz oben stehen: „Wir gehen vom Leben der Menschen aus“ – und dafür zu ihnen hin?
Ob es gelingt? Um das herauszufinden, gilt wieder: Hören. Denn ob ihr Tun als wertvoll erlebt wird, kann Kirche sich nicht selbst sagen. Wie und ob der Synodale Prozess rund um die Weltsynode die Kirche nachhaltig verändern wird, ist vom heutigen Standpunkt aus nicht abzusehen. Dass Kirche sich verändert, ist aber sicher. Wie viel davon aktiv und aus freien Stücken, bleibt offen.
Katharina Grager
Diözesane Empfehlungen
Aus den Ergebnissen des Synodalen Prozesses auf diözesaner Ebene ergaben sich sechs Schwerpunktthemen, die in der Diözese weiter verfolgt werden sollen. Ihnen widmet sich diese Sonntagsblatt-Serie in den kommenden Wochen.
- Synodalität konkret
- Vielfalt als Herausforderung – im Dialog bleiben
- Stärkung der Priester, Diakone und anderer hauptamtlich in der Seelsorge engagierter Personen
- Rolle der Frau
- Qualität und Vielfalt in der Liturgie
- Sakramentenpastoral im Heute.
O-TON
Bischof Wilhelm Krautwaschl möchte, dass der Synodale Prozess nicht mit der Weltsynode endet, sondern in der Diözese weiterwirkt.
Aus einer authentisch gelebten Christusbeziehung heraus sind wir gerufen, in der Welt und für die Welt zu wirken. Weil ER uns im Heute dieser unserer Tage auf vielfältige Weise entgegentritt. Das ist alles andere als bloße Strukturbereinigung, damit alles so bleibt, wie wir es gewohnt waren, nur halt vielleicht mit etwas weniger da und dort. Es ist Neu-Besinnung auf unsere Sendung.
aus: Impuls des Bischofs zu Beginn des Arbeitsjahres 2022/23
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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