Seelsorgeräume vorgestellt | SR Hochschwab-Süd
Damit nichts verloren geht

Hinter dem SR-Führungsteam aus SR-Leiter Herbert Kernstock (1. v. r.) und Handlungsbevollmächtigtem für Pastoral Herbert Schaffenberger (4. v. l.) steht ein verlässliches hauptamtliches Team. | Foto: privat
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  • Hinter dem SR-Führungsteam aus SR-Leiter Herbert Kernstock (1. v. r.) und Handlungsbevollmächtigtem für Pastoral Herbert Schaffenberger (4. v. l.) steht ein verlässliches hauptamtliches Team.
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In unserer Serie über die Seelsorgeräume wird diesmal der Seelsorgeraum Hochschwab-Süd vorgestellt.

Im Seelsorgeraum Hochschwab-Süd ist in kurzer Zeit viel Vernetzungsarbeit geschehen. Denn gemeinsam ist vieles möglich. Digitalisierung hilft dabei.

INTERVIEW

Ihr Seelsorgeraum aus der Luft betrachtet, was fällt ins Auge?
Pfarrer Herbert Kernstock, Seelsorgeraum-Leiter: Wenn wir den Seelsorgeraum Hochschwab-Süd aus der Luft betrachten, stechen sofort die Berge heraus, von denen der SR umgeben ist: Im Westen beispielsweise der Floning, im Norden der bekannte Hochschwab oder der Schießling, im Osten der Rauschkogel und im Süden das Rennfeld. Weiters ist dieses Gebiet vom Mürztal und Aflenztal durchzogen, in denen die neun Pfarren des Seelsorgeraums (siehe Spalte) angesiedelt sind. Aus der Vogelperspektive erkennt man auch, dass die Pfarren ringförmig angeordnet sind. Fährt man sie ab, legt man eine Strecke von 64 km zurück. Dabei muss man auch den 1059 Meter hoch gelegenen Pogusch überqueren. Unweit der Passhöhe befindet sich mitten im Wald ein Kleinod, die sog. „Himmelreichkapelle“, die auch immer wieder für kirchliche Feiern genutzt wird. Unübersehbar bildet Kapfenberg mit dem modernsten Stahlwerk der Welt das Zentrum. Der Übergang zu den ländlichen Gemeinden Richtung Nordosten ist fließend.

Wie war der Prozess der Seelsorgeraum-Werdung?
Herbert Schaffenberger, Handlungsbevollmächtigter für Pastoral: Die Entwicklung unseres SR hat sich durch mehrere Personalveränderungen und die Corona-Pandemie verzögert und erst im Frühjahr 2021 Fahrt aufgenommen. Der erste Prozess wurde online durchgeführt und dabei der Name „Seelsorgeraum Hochschwab Süd“ fixiert. Die erste öffentliche Veranstaltung war eine gemeinsame SR-Wallfahrt zur Himmelreichkapelle am Pogusch im Juli 2021, die nun jährlich stattfindet.

Es folgte die Koordination der Zusammenarbeit der Hauptamtlichen und die Projektgruppe Öffentlichkeitsarbeit. Ein gemeinsamer Seelsorgeraumteil in den Pfarrblättern der ehemaligen Pfarrverbände und die Seelsorgeraumhomepage konnten bereits umgesetzt werden. Dann startete das Projekt Erwachsenenbildung im Seelsorgeraum. Bei einem jährlichen Vernetzungstreffen aller Akteure werden die Schwerpunkte festgelegt und von der zentralen Fokusgruppe und den Pfarren umgesetzt.

Mit unserem Startfest am 8. Juni in Kapfenberg haben wir die Startphase abgeschlossen. Im kommenden Arbeitsjahr wird die Erstellung des Pastoralplanes im Mittelpunkt stehen.

Was sind die größten Herausforderungen in der Verwaltung im SR?
Bianca Pinterits, Pfarrsekretärin (mit Handlungsbevollmächtigung für die Verwaltung): Die größte Herausforderung ist, die drei Kanzleien auf einen gemeinsamen Arbeitsablauf zu bringen. Da jedes Büro an sich individuell ist und es auch im Grunde bleiben sollte, muss man trotz alledem eine Linie finden, wie manche Arbeitsabläufe vereinheitlicht werden können. Die Digitalisierung ist ein gutes Werkzeug dafür.

Weiters ist die Kommunikation und der Informationsfluss eine Herausforderung. Welches Werkzeug kann verwendet werden, sodass alle im Team so schnell wie möglich alle Informationen erhalten, ohne das Infos verloren gehen oder das man mit Infos überhäuft wird und man die Wichtigkeit nicht mehr erkennt. Jede Mitarbeiterin und jeder  Mitarbeiter muss über den Arbeitsablauf in den Büros Bescheid wissen, damit bei Vertretungen die Arbeit weitergeht und nicht liegenbleibt.

Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte und wie war der Weg dorthin?
Pfarrer Herbert Kernstock, Seelsorgeraum-Leiter: Die Sicherstellung der Feier einer würdigen Liturgie in allen Pfarren war uns von Anfang an sehr wichtig. So führten wir im Jahre 2021 regelmäßig stattfindende Wortgottesfeiern ein. Dabei ist es uns wichtig, dass Heilige Messen und Wortgottesfeiern in einem Verhältnis stehen, das alle, die einer Feier vorstehen, nicht überfordert.

Die soziale Not tut sich besonders in der Stadt auf. Deshalb ist die Pfarrcaritas in Kapfenberg sehr aktiv. Wöchentlich werden für Klienten Ansuchen um finanzielle Zuschüsse gestellt bzw. Lebensmittel ausgegeben. Ergänzt wird diese Tätigkeit durch die Vinzenzgemeinschaft, die sich besonderer Härtefälle annimmt. Seit dem Jahre 2015 gibt es auch die Vinzenzgemeinschaft St. Lorenzen-St. Marein. Treffen aller sozialer Einrichtungen (Vereine, Gruppen, ...) des Seelsorgeraumes haben schon stattgefunden und sind auch für die Zukunft geplant.

Auch wollen wir der Vereinsamung älterer Menschen entgegenwirken. Das Format „Ruck'ma z'samm“, das in Kapfenberg vor vielen Jahren ins Leben gerufen wurde, soll sich in allen Pfarren des Seelsorgeraumes etablieren können, wobei es bei der Umsetzung schon erste Erfolge gibt.

Gibt es Pfarrgrenzen-überschreitende Angebote und wie werden sie angenommen bzw. getragen? Beispiel(e)
Herbert Schaffenberger, Handlungsbevollmächtigter für Pastoral:
Zur bereits erwähnten Seelsorgeraumwallfahrt und den Vernetzungstreffen Öffentlichkeitsarbeit und Erwachsenenbildung, gibt es weitere Austauschtreffen und Weiterbildungen für Ehrenamtliche (Mesner:innen, Lektor:innen, Wort-Gottes-Feier-Leiter:innen, Jungschargruppenleiter:innen).Die Kirchenführer:innen treffen sich jährlich und organisieren eine themenbezogene Kirchenführungsreihe im Seelsorgeraum, im April fand der erste Chornachmittag für Sängerinnen und Sänger aus dem Seelsorgeraum mit gemeinsamer Aufführung statt. In der Firmvorbereitung gibt es gemeinsame Projekte (Firmwalk, Jugendwallfahrt, Pubertäts-Seminare, SpiriNight in Zusammenarbeit mit dem SR Bruck), Reisen werden im Seelsorgeraum ausgeschrieben.
Mit der Annahme der Angebote sind wir zufrieden und auch die Zusammenarbeit in den Pfarren klappt gut.

Wo ist Neues entstanden bzw. gerade im Entstehen?
Bianca Pinterits, Pfarrsekretärin (mit Handlungsbevollmächtigung für die Verwaltung): Der Gemeinschaftsgedanke ist neu im Entstehen. Was ist interessant für den Seelsorgeraum und was bleibt nur bei der jeweiligen Pfarre? Wie kann man neun Pfarren trotz Individualität auf einen gemeinsam Weg bringen? Der Gedanke, was können wir gemeinsam für die Pfarrgemeinden tun und welche Werte sind uns im Team und als Glaubensgemeinschaft wichtig, rückt immer mehr in den Vordergrund. „Wer“ möchten wir sein? Antworten darauf werden durch Besprechungen und Schulungen bearbeitet und gelebt.


Im Blickpunkt

Junge Familien. Seit 2022 gibt es Tauferinnerungstreffen. Einmal im Jahr werden die Tauffamilien zu Kindergottesdienst und gemütlichem Beisammensein eingeladen. Außerdem gab es eine Elternbildungsreihe zu kirchlichen Festen, mit Vortrag, Kinderprogramm und liturgischem Feierteil. | Foto: Doris Kaltenböck-Auer
  • Junge Familien. Seit 2022 gibt es Tauferinnerungstreffen. Einmal im Jahr werden die Tauffamilien zu Kindergottesdienst und gemütlichem Beisammensein eingeladen. Außerdem gab es eine Elternbildungsreihe zu kirchlichen Festen, mit Vortrag, Kinderprogramm und liturgischem Feierteil.
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SeniorInnen. „Ruckʼ ma zʼsamm“ war schon vor Corona in Kapfenberg-St. Oswald ein Treffpunkt für SeniorInnen. Nach der Pandemie wiederbelebt soll das regelmäßige, gesellige Beisammensein mit abwechslungsreichem Programm auf den ganzen SR ausgebreitet werden. Zukünftig auch mit Taxidienst. | Foto: Barbara Trippl
  • SeniorInnen. „Ruckʼ ma zʼsamm“ war schon vor Corona in Kapfenberg-St. Oswald ein Treffpunkt für SeniorInnen. Nach der Pandemie wiederbelebt soll das regelmäßige, gesellige Beisammensein mit abwechslungsreichem Programm auf den ganzen SR ausgebreitet werden. Zukünftig auch mit Taxidienst.
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Die KirchenführerInnen des SR bieten heuer bereits zum zweiten Mal eine themenbezogene Reihe von Kirchenführungen an. Im Herbst wird den „Grabdenkmälern als Zeitzeugnissen der Kirchengeschichte“ nachgespürt. 2023 drehte sich unter dem Motto „Mit Schirm, Charme & Schutz“ alles um Kirchenpatrone. | Foto: St. Ilgen/Schaffenberger
  • Die KirchenführerInnen des SR bieten heuer bereits zum zweiten Mal eine themenbezogene Reihe von Kirchenführungen an. Im Herbst wird den „Grabdenkmälern als Zeitzeugnissen der Kirchengeschichte“ nachgespürt. 2023 drehte sich unter dem Motto „Mit Schirm, Charme & Schutz“ alles um Kirchenpatrone.
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unter der Leitung von Herbert Tomaschek statt. Eingeladen waren SängerInnen aus dem ganzen SR. Die gelernten Stücke wurden bei einem Ehejubiläumsgottesdienst zum Besten gegeben. Das gemeinsame Singen wird 2025 in St. Lorenzen wiederholt. | Foto: Schaffenberger
  • unter der Leitung von Herbert Tomaschek statt. Eingeladen waren SängerInnen aus dem ganzen SR. Die gelernten Stücke wurden bei einem Ehejubiläumsgottesdienst zum Besten gegeben. Das gemeinsame Singen wird 2025 in St. Lorenzen wiederholt.
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Beim Seelsorgeraumfest am 8. Juni segnete Bischof Wilhelm Krautwaschl neun Statuen der hl. Katharina von Siena – der neuen SR-Patronin – und übergab sie VertreterInnen der Pfarren als Zeichen der Einheit. An ihrem Gedenktag (29. April) wird es einen gemeinsamen Gottesdienst geben. | Foto: Köck
  • Beim Seelsorgeraumfest am 8. Juni segnete Bischof Wilhelm Krautwaschl neun Statuen der hl. Katharina von Siena – der neuen SR-Patronin – und übergab sie VertreterInnen der Pfarren als Zeichen der Einheit. An ihrem Gedenktag (29. April) wird es einen gemeinsamen Gottesdienst geben.
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Gute Bildungsangebote

Die Erwachsenenbildung im SR Hochschwab-Süd vernetzt sich.

In Zusammenarbeit mit der damaligen Bildungswerkbetreuerin für diese Region, Margit Ablasser, wurde im SR Hochschwab-Süd ein Prozess gestartet mit dem Ziel, ein umsetzbares Modell zur Erwachsenenbildung zu entwickeln. Einiges wurde bereits in die Tat umgesetzt, und es wird kontinuierlich daran weitergearbeitet.
Alle im Seelsorgeraum Aktiven im Bereich Erwachsenenbildung treffen sich jährlich zur Vernetzung. Eine Fokusgruppe zu diesem Thema verfolgt die Jahresschwerpunkte und koordiniert die Zusammenarbeit mit den Pfarren. Bearbeitete Schwerpunkte waren und sind Brennpunkt Soziales – Treffen von sozial Engagierten zur Sensibilisierung für die Not unserer Zeit, junge Familien und der Seniorentreff Ruckʼ ma zʼsamm.
Die aktive Begleitung und Weiterbildung der Ehrenamtlichen durch Austauschtreffen und Bildungsangebote und eine gute Zusammenarbeit der pfarrlichen Bildungswerke ist das Anliegen dieser Initiative.


Zahlen und Fakten

SR Hochschwab-Süd

Diese neun Pfarren gehören zum SR: Aflenz, Frauenberg-Rehkogel, Kapfenberg-Hl. Familie, Kapfenberg-Schirmitzbühel, Kapfenberg-St. Oswald, St. Lorenzen im Mürztale, St. Marein im Mürztale, Thörl und Turnau.

Neben den neun Pfarrkirchen gibt es noch einige Filialkirchen: Zur Pfarre Thörl gehören die Annakirche in Etmißl und die Ägidiuskirche in St. Ilgen. Zur Pfarre Turnau gehört die Leonhardskirche in Seewiesen.

Kontakt:
HP Herbert Schaffenberger:
0676/8742 6523
herbert.schaffenberger@graz-seckau.at
SL Pfarrer Herbert Kernstock
0676/8742 6780
herbert.kernstock@graz-seckau.at
sr-hochschwab-sued.graz-seckau.at


Logo

Da das Hochschwabmassiv vielen Menschen ein Begriff ist, lässt sich der SR Hochschwab-Süd mit diesem Logo gut verorten. Das Gipfelkreuz steht für den christlichen Glauben.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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