Firmvorbereitung: Kirche Begreifen | Teil 04
Besonders geeignet für kleine Pfarreinheiten
Das Modell eignet sich besonders gut, wenn die Pfarre nicht sehr groß ist oder nicht sehr viele FirmkandidatInnen in der Pfarre sind, da auch immer wieder mit der ganzen Gruppe gearbeitet wird“, stellt Diakon Christian Plangger von der Pfarre Halbenrain sein Firmmodell vor. Aus der Not einer kleinen Pfarreinheit macht er somit eine Tugend.
Gerade auch die Eltern der Firmlinge werden in die Verantwortung genommen. Neben den obligatorischen Elternabenden werden sie dazu aufgefordert, die Pfarre nach Möglichkeit zu unterstützen. Sie stehen etwa für Transportdienste während der Firmbegleitung zur Verfügung oder bekochen mittags die Jugendlichen bei den Ganztagsveranstaltungen. Die Firmbegleitung beginnt mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Bis zur Firmung finden sich die Jugendlichen und ihre BegleiterInnen an drei Tagen in ihrer Pfarre zusammen, um zu einem speziellen Tagesthema zu arbeiten. Themen sind die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben/der eigenen Identität, Glaube/Kirche/Pfarre – das Leben in der Pfarre/die Beschäftigung mit den einzelnen Facetten des kirchlich-pfarrlichen Lebens, und die Gabe des Geistes/das Sakrament der Firmung. Als Höhepunkt der Vorbereitung auf die Firmung verbringt die Gruppe ein Wochenende gemeinsam. Nach dem Besuch sozialer Einrichtungen in Graz wird im Anschluss in einer Selbstversorgerhütte das Erlebte vertieft. Kurz vor der Firmung werden noch einmal alle Firmlinge, ihre Eltern und Pat(inn)en zu einem gemeinsamen Gottesdienst eingeladen, bei dem die Jugendlichen ihre Firmkarten und ein kleines Geschenk erhalten.
Bei all der intensiven Arbeit in der Groß- wie in den Kleingruppen kommt allerdings auch niemals der Spaß zu kurz. Neben der persönlichen wie inhaltlichen Auseinandersetzung mit den einzelnen Tagesthemen wird sehr viel Wert auf kreative Bearbeitung gelegt. Damit sich alle TeilnehmerInnen besser kennen lernen können, werden die Kleingruppen jedes Mal neu zusammengestellt. Denn Begegnung miteinander wird in der Pfarre eine wichtige Rolle eingeräumt – nicht nur unter den Firmlingen, sondern gerade auch mit den VertreterInnen des pfarrlichen Lebens (dem Pfarrgemeinderat, dem Jugendchor, der Jugendgruppe…). Die Jugendlichen sollen die Gruppen der Pfarre kennen lernen, um so neue Kontakte zu knüpfen und vielleicht auch selbst eine „Rolle“ im Pfarrleben zu übernehmen. So sollen sie erfahren, dass sie die Pfarrgemeinde als junge Erwachsene ernst nimmt und akzeptiert, wie sie sind.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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