Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 024
An welchen Gott glauben Christen?

Charles Darwin 1854 im Alter von 45 Jahren. | Foto: wmc

Am Anfang war…

Schöpfung durch Evolution

Johannes Paul II. betonte ausdrücklich, dass zwischen den biblisch begründeten Aussagen, die Gott als den Schöpfer der Welt und Herrn des Lebens vorstellen, und der Evolutionstheorie, die auf der Basis naturwissenschaftlicher Erkenntnisse die Abläufe bei der Entstehung der Welt und des Lebens nachzeichnet, kein Widerspruch besteht.

Die Meinung des Papstes wird von großen Naturwissenschaftlern geteilt. Auch sie gehen davon aus, dass Glaube und Naturwissenschaft sich unter je verschiedenen Perspektiven der einen Wirklichkeit nähern, die in ihrer Größe und Vielfalt weder unter der Perspektive der Naturwissenschaft noch unter der des Glaubens zur Gänze ausgelotet werden kann. Albert Einstein beschreibt die Beziehung zwischen Religion und Naturwissenschaft deshalb nicht als ein Verhältnis der Konkurrenz, sondern als eines gegenseitiger Ergänzung.

Darwins Evolutionstheorie
Im Jahre 1859 veröffentlichte Charles Darwin sein Hauptwerk „Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“. Mit diesem Werk legte der englische Forscher eine Theorie zur Entstehung des Lebens vor, die die weitere Diskussion bestimmen sollte. Darwin ging davon aus, dass die Arten der Lebewesen nicht konstant sind, sondern sich durch spontane Veränderungen des Erbguts und natürliche Auswahl ständig verändern. Zudem behauptete er, dass diese Veränderungen zu einer steten Höherentwicklung des Lebens beitrugen. Als der Forscher seinem ersten Werk zwölf Jahre später ein zweites folgen ließ, welches den Menschen bewusst in die Reihe der durch die Evolution geformten Lebewesen einbezog, kam es in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts zu einem Sturm der Entrüstung. Die überwiegende Mehrheit der Zeitgenossen fühlte sich dadurch brüskiert, dass der Mensch als Krone der Schöpfung unterschiedslos in die Schar der übrigen Lebewesen eingereiht wurde. Dieses Vorgehen empfand man als eine elementare Kränkung.

„Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.“
Albert Einstein

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ