Weltanschauungsfragen | Teil 10
„... und was glaubst du?”
Eine Vortragsreihe geht zu Ende – mit Erfolg und bleibendem Wert.
Eine Vortragsreihe geht zu Ende – mit Erfolg und bleibendem Wert.
Von Oktober 2022 bis Juni 2023 haben die diözesanen WeltanschauungsreferentInnen Österreichs monatlich Online-Vorträge zu aktuellen Themen angeboten. „Ein voller Erfolg und eine bleibende Initiative“, so Johannes Sinabell, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen.
Die neun diözesanen WeltanschauungsreferentInnen verfügen, auf Grund der weltanschaulichen Vielfalt im Land, über einen nahezu uferlosen Wissensschatz und Erfahrungsreichtum dazu. In ihrer Beratungstätigkeit, ihrer Feldforschung und als Teil eines ökumenischen Netzwerkes, das den gesamten deutschen Sprachraum umfasst, „gehen wir in unserer täglichen Arbeit der Frage nach, welche Probleme und Sehnsüchte die Menschen bewegen und welche weltanschaulichen Angebote darauf Antworten geben und Lösungen versprechen“, so Sinabell. Die Online-Vortragsreihe unter dem Titel „… und was glaubst du?“ hat genau diese Sehnsüchte und Wünsche aufgegriffen, differenziert reflektiert und will dabei helfen, unterschiedliche weltanschauliche Angebote einzuordnen.
„Es wurden jene Themen aufgegriffen, die derzeit aktuell sind“, hebt Sinabell hervor und nennt dabei die Frage nach Gesundheit und Heilung (Alternativmedizin), nach Erfolg und Selbstverwirklichung sowie nach der zentralen Frage, was Wahrheit ist – dabei wurden Verschwörungstheorien genauso thematisiert wie Botschaften aus dem Jenseits oder der Fundamentalismus.
Als „vollen Erfolg“ bezeichnet Sinabell diese Initiative, die einen „bleibenden Wert“ hat, da die neun Videos (zu je 45 bis 60 Minuten) auf den YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien geladen wurden und über die Internetseite www.weltanschauungsfragen.at weiterhin abrufbar sind. „Die Zugriffszahlen haben unsere Erwartungen übertroffen“, so Sinabell, der auf die rund 1400 Zugriffe des Videos zum Thema „Botschaften aus dem Jenseits“ verweist.
„Als WeltanschauungsreferentInnen sind wir zeitgemäßer als jemals zuvor“, unterstreicht Sinabell, der auf die weltanschauliche Vielfalt in der heutigen Gesellschaft verweist. Dabei mag es im ersten Moment befremdlich anmuten, dass er dem Begriff „Sekten“ reserviert gegenübersteht, erklärt dies aber damit, dass mit diesem Begriff „Personen und Gruppen vorverurteilt und abgestempelt werden können; das ist unchristlich und entspricht nicht dem Verständnis unserer Arbeit“, die er mit dem Begriff „OBI“ (Orientierung, Beratung und Information) auf den Punkt bringt.
Realisiert wurde die Vortragsreihe in Kooperation mit den diözesanen Bildungswerken, Schulämtern und Kirchenzeitungen. Auf www.weltanschauungsfragen.at gibt es weiteres Material zur Vertiefung und Orientierung.
Martin Pezzei
Referat bzw. Fachstelle für Weltanschauungsfragen
Jede Diözese verfügt über ein Referat bzw. eine Fachstelle für Weltanschauungsfragen. Sie bieten …
- ... Orientierung in der Vielfalt religiöser Bewegungen und weltanschaulicher Strömungen.
- ... persönliche Beratung und Hilfe für Menschen,
die belastende Erfahrungen mit problematischen Gemeinschaften machen. - ... schriftliche Information zu unterschiedlichen
- Themenbereichen in Form von Texten, Broschüren
- und Lexikonartikeln sowie Materialien für
- die Bildungsarbeit und den Unterricht.
- www.weltanschauungsfragen.at
MEIN BEITRAG
Johannes Sinabell ist Theologe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen.
- Was nehmen Sie persönlich von dieser Reihe mit?
Obwohl ich mich mit all den Themen der Reihe beschäftige, hat mir jeder einzelne Vortrag Neues gezeigt und durch die unterschiedlichen Zugänge meinen Horizont erweitert. Zentral ist für mich die Wahrnehmung der hohen Qualität der Expertise, die die diözesanen WeltanschauungsreferentInnen anbieten können. - Wo sehen Sie künftig die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Es ist eigenartig: Die direkten Anfragen im Büro haben in den vergangenen Jahrzehnten abgenommen, die Suche nach Orientierung angesichts der weltanschaulichen Vielfalt wurde hingegen lauter. Ich vermute, die Menschen suchen Informationen und Hilfe auf anderen Wegen und nicht mehr im direkten Kontakt. Aus diesem Grunde bauen wir offensiv unser Onlineangebot aus und machen durch Aktivitäten wie die Vortragsreihe auf uns und unsere Arbeit aufmerksam.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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