Aflenz
Zuwachs für das Geläut
Überraschende Wiederentdeckung einer historischen Glocke.
Über eine überraschende Entdeckung kann sich die Pfarre Aflenz freuen. Dort sorgen sechs im Turm befindliche Glocken, aus unterschiedlichen Materialien gegossen und aus verschiedenen Epochen stammend, für ein unverwechselbares Klangbild.
Darüber hinaus sollte nach Erzählungen im kleinen östlichen Turm eine sogenannte Wandlungsglocke oder Zeichenglocke existiert haben und in Vergessenheit geraten sein. Dahinter vermutete man eine barocke „Findenklee-Glocke“ aus dem Jahre 1648. Umso größer war die Überraschung, als nun eine mittelalterliche Glocke aus der Mitte des 15. Jahrhunderts entdeckt wurde. Der Glockenexperte Herbert Gasser bezeichnete sie als „Bronzeglocke mit einem sehr eigenwilligen, charakteristischen und beseelten Klang“. Die Glockenzier und dabei das Hund-Hasen-Fries weisen auf die Herkunft der Glocke aus der Judenburger Gießerei des Hans Mitter oder jedenfalls aus dessen Schule hin.
Nach diesem Fund besitzt Aflenz nun drei bemerkenswerte mittelalterliche Glocken. Sogar als „wertvollste Glocke Österreichs“ wird in einer Glockenkunde die ebenfalls von Hans Mitter stammende Große Peter-und-Paul-Glocke bezeichnet. Mert von Friesach stellte die andere gotische Glocke her, wohl auch in der Judenburger Gießerei.
Die „Wandlungsglocke“ wurde zu den Einsetzungsworten im Hochgebet geläutet, um die Wandlung akustisch zu signalisieren. Die wiedergefundene Glocke soll saniert werden. In der Langen Nacht der Kirchen am 2. Juni soll sie für die Öffentlichkeit sichtbar sein.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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