Pfarre Gratkorn
Sichtbare Spuren
Jubiläumsjahr zu 650 Jahre Pfarre.
Älter als angenommen sind Pfarre und Kirche von Gratkorn. Auf das Jahr 1373 geht die erste schriftliche Erwähnung der Pfarre zurück. Diese Entdeckung löste die bisherige Version ab, nach der die Pfarre um 1450 von Gratwein aus gegründet worden sei. Auch die Kirche, bisher der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zugeordnet, scheint wesentlich älter. Jedenfalls kann die Pfarre St. Stefan in Gratkorn heuer ein Jubiläumsjahr „650 Jahre Pfarre“ begehen.
Auf dem Jubiläumslogo steht die Kirche auf dem Kopf – oder auf dem Kirchturmspitz. Ein Symbol für die vielen Veränderungen in diesen 650 Jahren. Durch allen politischen und religiösen Wechsel hindurch sind Spuren des Glaubens der Menschen bis heute sichtbar.
Ausstellung. Funde aus der Römerzeit traten bei der Renovierung der Pfarrkirche im Jahr 2018 zutage. Das bislang einzige Gebäude aus der Römerzeit im Gratkorner Becken wurde hier nachgewiesen: ein römisches Landhaus des Typs „villa rustica“.
Die Entdeckung eines romanischen Bogens wies auf ein höheres Alter der Kirche hin als bisher angenommen. Bei Kirchenführungen „Die Steine von St. Stefan“ (die nächste am 22. April) und bei einer am 2. Juni eröffneten Ausstellung im Jubiläumsjahr kann mehr über die Geschichte und diese Entdeckungen erfahren werden.
Wanderndes Gottesvolk. Das Bild vom wandernden Volk Gottes wird das Jubiläumsjahr begleiten. Dabei geht es um die Herausforderungen unserer Zeit. In zwei Vorträgen (am 14. April mit Leopold Neuhold und 26. Mai mit P. Gerwig Romirer) und einem Kabarett (12. Mai mit Seppi Promitzer) werden Gegenwart und Zukunft in den Blick genommen. Der Gedanke vom wandernden Gottesvolk fließt ein in die Fronleichnamsprozession (hinaus zu den Menschen), in das Pfarrfest am 6. August (alle sind eingeladen) und in ein gesungenes Abendlob (Evensong) am Sonntag der Weltkirche (22. Oktober).
Wirken Gottes. Neben diesem Veranstaltungsbogen geht es in einem zweiten um das Heilswirken Gottes für uns Menschen. In einem Vortrag von Gudrun Isak am 29. September geht es um das Heil, das dem Menschen in der Taufe zugesagt wird. Beim Erntedankfest am 8. Oktober wird die Schöpfung im Mittelpunkt stehen. In einem sechsteiligen Workshop „Mit Kräutern durch das Jahr“ (ab 25. März) geht es um Wohlbefinden und Gesundheit.
Durch das Beispiel der Heiligen wird das Heilswirken Gottes für uns Menschen erfahrbar. Ein Vortrag von Heimo Kaindl am 20. Oktober bringt den Pfarrpatron Stefanus näher, sein Wirken und seine Bedeutung bis in unsere Zeit. Zum Fest Allerheiligen werden in der „Nacht der tausend Lichter“ (31. Oktober) Kerzen entzündet im Gedenken an alles Gute, das von Menschen getan wurde und wird.
Musik. Ein abschließender Höhepunkt wird am 4. November eine musikalische Darbietung sein: das neugeschaffene geistliche Werk „Biblische Dichtung Modernes Oratorium“ von Stefan Obenaus.
Die Pfarre Gratkorn zeigt sich heute als zukunftsorientierte Stätte des Glaubens und der Verantwortung für die Schöpfung.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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