Steirerin mit Herz
Waltraud Reif
Gerade jetzt denke sie an Menschen, die in der Coronakrise „oft nicht wissen, wo sie das Geld für das Nötigste herbekommen“, erwägt Waltraud Reif. Als Leiterin des Sozialkreises im Pfarrgemeinderat von Oberwölz im Bezirk Murau sprang sie vor zwei Jahren als Caritas-Haussammlerin ein. „Die Leute freuen sich einfach, wenn jemand kommt und mit ihnen redet“, erlebte sie. Daher findet sie es besonders „schade, dass wir heuer auf Grund der Krise nicht weitersammeln können“.
Waltraud Reif, die am 9. Februar ihr 65. Lebensjahr vollendete, stammt aus Perchau am Sattel im Bezirk Murau. „Wir waren sieben Kinder“, schildert sie. Ihre Eltern halte sie „in Ehren“, weil sie trotz ihrer kleinen Landwirtschaft allen Kindern ermöglichten, einen Beruf zu lernen. Waltraud wurde in Graz zur Kindergartenpädagogin ausgebildet und erhielt 1973 in Oberwölz ihre erste Anstellung. Dort lernte sie ihren Mann kennen. Er starb vor zehn Jahren. Nach 22 Jahren bei den vier Kindern konnte sie im Beruf wiedereinsteigen.
Vor einigen Jahren zog Waltraud Reif vom Bauernhof, den eine Tochter mit dem Schwiegersohn führt, in eine kleine Wohnung „für sich“. Sie wolle „nicht alles sehen“, gesteht sie, helfe aber jederzeit aus. Große Freude bereiten ihr Wandern und das Garteln im Hochbeet.
Johann A. Bauer
Autor:Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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