Hermann Miklas
Vier Ökumene-Bier!

Das Buch, das 2019 erschien. „Stimmt“, bilanziert Hermann Miklas, „wie gut, dass es im Leben was zu schmunzeln gibt.“ Er hat auch einen Masterabschluss für Organisationsentwicklung (www.beratung-miklas.at). | Foto: Foto: Buchumschlag
  • Das Buch, das 2019 erschien. „Stimmt“, bilanziert Hermann Miklas, „wie gut, dass es im Leben was zu schmunzeln gibt.“ Er hat auch einen Masterabschluss für Organisationsentwicklung (www.beratung-miklas.at).
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Nach seiner Pensionierung blickt Superintendent Hermann Miklas humorvoll und anregend zurück.

Einer der heißesten Tage des Jahres, eine obersteirische Gemeinde feiert, Landtagspräsident Siegfried Schrittwieser, Bischof Johann Weber, der evangelische Superintendent Hermann Miklas und der Bürgermeister sind die Ehrengäste. „Weber und ich schwitzten unter unseren Talaren“, notiert der bis 2018 dienende steirische Superintendent in seinem Buch „Wie gut, dass es im Leben was zu schmunzeln gibt“.
Die meisten Festgäste hatten die Plätze an der prallen Sonne am Hauptplatz längst verlassen, doch der Moderator zog einen Programmpunkt nach dem anderen durch. Die vier Promis schwitzten weiter auf der Ehrentribüne. Miklas erzählt: „… und noch immer war kein Ende abzusehen. Es war einfach nicht mehr auszuhalten. Da erspähte Johann Weber einen Verkäufer, der in seinem Bauchladen auch ein paar gekühlte Bierflaschen hatte. Er winkte ihn herbei, erwarb für uns vier je ein Bier und meinte dann: ‚Jetzt ist alles egal!‘ und setzte (in vollem bischöflichen Ornat!) die Bierflasche an den Mund.“
Kleine, nette Pannen in seinen 19 Jahren als Superintendent schildert Miklas. Die „erdverbundene“, charmante Erfahrung der steirischen Ökumene bezaubert, auch wenn der Theologe Konfliktpunkte nicht verschweigt. Er war davor Pfarrer in Wien und noch früher in Voitsberg. Seine Frau Dr. Helene, eine Religionspädagogin und Holländerin, wurde dort wie selbstverständlich zu den Zusammenkünften der weststeirischen Pfarrhaushälterinnen eingeladen. Als ein katholischer Kaplan den noch halbvollen evangelischen Kelch im Tabernakel aufbewahrte, wollte Miklas ihn nicht mit der Aufklärung brüskieren, für Evangelische sei das nach dem Abendmahl wieder gewöhnlicher Wein, den man wegschütten könne, sondern er lenkte mit dem halbvollen Kelch in der Hand das Auto heim.
Als 1999 für die steirischen Evangelischen ein neuer Superintendent gesucht wurde, habe der „legendäre“ Grazer Senior (Superintendent-Stellvertreter) Othmar Göhring ihn im Wiener Café Tirolerhof „bekniet“, zu kandidieren, verrät der am 26. April 1953 geborene Grazer Mag. Miklas (Sohn Peter wurde 1981 geboren). Göhring habe ihn früher „eher als Rechten“ betrachtet, aber ihm jetzt mitgeteilt: „Du hast dich weiterentwickelt. Du bist ein echter Mann der Mitte. Und deshalb glaube ich, dass du genau der Richtige für die Steiermark bist.“
Als genau das Richtige für die Pension genießen Hermann und Helene Miklas ein Haus im englischen Penzance, in der Rosamunde-Pilcher-Gegend Cornwall.
JOHANN A. BAUER

Ernster Bub lernte schmunzeln
Beim Würstelstand am Grazer Hauptplatz meinte die Verkäuferin einmal zum Grazer Hermann Miklas: „Bua, was schaust denn so ernst?“ Er sei ein ernstes Kind gewesen, erinnert sich der spätere Voitsberger und Wiener Pfarrer sowie steirische Superintendent. Später habe er entdeckt, wie viel Anlass zum Schmunzeln und auch Lachen ihm das Leben geschenkt habe.
Nach der Pensionierung 2018 verfasste Hermann Miklas das mit Fotos und Karikaturen verfeinerte Buch „Wie gut, dass es im Leben was zu schmunzeln gibt. Überwiegend anekdotische Lebenserinnerungen“ (193 Seiten, 19,80 Euro, Evangelischer Presseverband, ISBN 978-3-85073-375-5).

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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