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Sich nie überschätzen

Zu „Irrwege und Ziel“, Nr. 28
Bei einer Wanderung kann oft der falsche Weg fatal werden, wie es mir einst ging in Osttirol, wo mein Gatte und ich auf einem Wildsteig landeten, von den Gemsen ausgetreten, aber nicht für menschliche Wanderer gedacht. Wir hatten uns total verstiegen, es wurde schon dämmrig, und wir bekamen es mit der Angst zu tun. Die Felsen und Steinbrocken raubten uns die letzten Kräfte. Mit Stoßgebeten zum lieben Gott kamen wir total erschöpft in unserem Urlaubsquartier an, wo im Fenster eine Kerze vom Bergführer brannte – er rügte uns sehr. So sind Irrwege auch sehr gefährlich im medizinischen Bereich, in sozialen Bereichen, wo es auch zu seelischen Verletzungen kommen kann. Vieles kann man vielleicht im letzten Moment korrigieren, man sollte sich aber nie überschätzen und eher mit Demut und Bescheidenheit, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit seine Wege und Ziele verfolgen.

Renate Schenk, St. Radegund b. Graz

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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