Vorgestellt
Ralf Pollak, Koch im Priesterseminar
Mit fünf oder sechs Jahren, so zeigt ein altes Foto, stand Ralf Pollak mit Kochhaube neben der Mutter am Herd. Ihre Vorfahren aus Brünn mit den „böhmischen Knödeln“ haben dem Buben das Kochen offensichtlich in die Wiege gelegt. Nicht der Vater hat sich durchgesetzt, der einen Akademiker als Sohn wollte. Der Urgroßvater war immerhin kaiserlich-königlicher Hofadvokat gewesen.
„Kochen ist eine Art von Berufung“, freut sich Pollak, der Anfang Jänner bereits sein 27. Dienstjahr als Küchenchef im Grazer Priesterseminar angetreten hat. Es sei immer noch schön, etwas Gutes zu machen und Lob zu hören. Am meisten tue es ihm wohl, wenn alles aufgegessen werde. Bis zu sechzig Portionen werden von ihm und einer Mitarbeiterin zubereitet.
„Da wird fest gebaut, gefahren und gesammelt“, erzählt Ralf Pollak über sein Hobby, eine Modelleisenbahn mit zwei Anlagen. Gemüse und Obst ernte er im „schönen Garten“. Für die zwei Pferde sei er „nur Pferdebursch“, geritten werden sie von den zwei Töchtern. Die ältere hat Ralf und seine Frau Ulrike, die auch auf einen Sohn stolz sind, bereits zu dreifachen Großeltern gemacht.
Am 14. August 1963 wurde der Grazer geboren. Der Vater war bei den ÖBB Einsatzleiter des Kraftwagendienstes, die Mutter Schneiderin. Ralf Pollak kochte in vielen Hotels, zuletzt im Daniel am Grazer Hauptbahnhof; „dann ereilte mich der Ruf der Kirche.“ Persönlich sei er nicht nachtragend und „der ruhigste Mensch, den ich kenne“, aber „wenn der Krug voll ist, muss das hinaus.“
JOHANN A. BAUER
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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