Vorgestellt
Josef Pichler, Bibelwissenschafter NT

Foto: Furgler

Frauen, welche „die Hosen anhaben“, finde man auch in der Bibel, schmunzelt der Grazer Neutestamentler Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Josef Pichler. Über Männlichkeit und Weiblichkeit wird er am 27. September in Heiligenkreuz am Waasen sprechen, im Rahmen der österreichischen „Bibelfestwoche“. Das Thema lautet „Jesus und die starken Männer“, vielleicht in Anspielung an „Wickie und die starken Männer“.
In der Bibel sei männlich „das aktive Element“ (das auch Frauen leben können). „Männlich ist, wer sich durchsetzt“, legt Pichler dar. Während aber für das zur Zeit Jesu florierende römische Kaisertum „Macht um jeden Preis“ zähle, hebe der Heiland das Dienen hervor.
Er sei eher ein ruhiger Mensch, bemerkt Prof. Pichler, doch im Fußball, der ihn wegen der Taktik und dem Läuferischen fasziniere, habe er „eher etwas Offensiveres“ gespielt. Mit dem Fußballer Gilbert Prilasnig und dem Psychotherapeuten Erich Lehner bietet er ein biblisches Seminar zur Männerforschung an.
Josef Pichler, als Sohn eines Briefträgers und einer Hausfrau 1967 geboren, wuchs in Bad Großpertholz nahe Weitra in Niederösterreich auf. In St. Pölten und Benediktbeuern studierte er Theologie. Er kam 1992 als Assistent zu Prof. Franz Zeilinger nach Graz ans Institut für Neutestamentliche Bibelwissenschaft. Auf die Dissertation folgte 2003 die Habilitation. Bibelwissenschaft findet er „einfach spannend“, auch wegen des breiten kulturellen Umfelds und weil sie mit der eigenen Person zu tun habe.

Johann A. Bauer

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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