Steirerin mit Herz
Gertrude Strohmayer
Von ihrer Bäckerei sieht die Seniorchefin Dkfm. Gertrude Strohmayer zu ihrer Pfarrkirche Graz-Karlau. Der frühere Pfarrer Hermann Glettler, zu dessen Bischofsweihe sie 2017 mit fast 90 Jahren nach Innsbruck fuhr, formuliert in einem E-Mail an das Sonntagsblatt: „Gertrude Strohmayer ist eine außergewöhnlich geistvolle Frau, die von sich kein Aufsehen macht, aber im Hintergrund Familie und Betrieb zusammengehalten hat. Ihre Verbundenheit mit der Kirche und ihre Großzügigkeit bewegen nicht nur mich zu großem Dank.“
Das 1733 gegründete Traditionsunternehmen mit zuletzt 38 Angestellten musste im April schließen. „Es war unser Leben, über die alten Zeiten zu reden tut mir nicht gut“, gesteht Gertrude Strohmayer. Sie hatte in den Betrieb eingeheiratet und blickt auf 67 Dienstjahre zurück. Ihr Mann Dkfm. Andreas starb vor drei Jahren. Dass sie Arme und mehrere Pfarren unterstützte, hängt sie nicht an die große Glocke.
Pfarrer P. Helmut Rodosek von Graz-Don Bosco, wo wie andernorts die Bäckerei eine wöchentliche Ausgabe von Brot und Feingebäck ermöglichte, beschreibt die „geistig rege, diskussionfreudige und liebenswürdige“ Frau: „Bei einem Wirbel im Geschäft war sie der ruhende Pol und meinte: ‚Ich bringe Ihnen zuerst einen Kaffee und ein Kipferl dazu.‘“
Johann A. Bauer
Autor:Ingrid Hohl aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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