Auszeichnung
Vorbildlich revitalisiert
Ausgezeichnet vom Land Steiermark als Steirisches Wahrzeichen wurden auch kirchliche Gebäude.
Die Auszeichnung „Steirisches Wahrzeichen 2022“ erhielten vom Land Steiermark unter anderem drei „revitalisierte“ Kirchengebäude. Wohnbaulandesrat Hans Seitinger zeichnete kürzlich vorbildlich revitalisierte Objekte aus allen steirischen Regionen aus. Darunter auch zwei Kirchen sowie ein renoviertes Pfarrhaus. Der Festakt ging im Grazer Franziskanerkloster über die Bühne. Der dortige Bernhardinsaal als Schauplatz sei „selbst ein Vorzeigeprojekt für die Revitalisierung historischer Bausubstanz“, heißt es in der Presseaussendung des Landes Steiermark. Insgesamt wurden zwölf Objekte aus der ganzen Steiermark ausgezeichnet.
„Der Erhalt der historischen Bausubstanz bewahrt nicht nur die baukulturellen Schätze der Steiermark, sondern sorgt in vielen Fällen auch dafür, dass neuer Wohnraum in historischen Mauern entsteht“, betont Wohnbaulandesrat Hans Seitinger. Revitalisierungen erhalten somit nicht nur das Vergangene, schützen auch die Zukunft, weil der Boden- und Ressourcenverbrauch reduziert werden kann. Ein wichtiger Aspekt sei auch, die „Seele der Gebäude“ zu erhalten, so Seitinger, denn sie stelle eine Verbindung zwischen der prägenden Geschichte und der Gegenwart unserer Heimat dar. Großer Dank und Respekt gebühre all jenen, die oft hohe Kosten für Revitalisierungsprojekte in Kauf nehmen und damit zum Erhalt des materiellen und immateriellen Kulturguts beitragen.
Ausgezeichnet wurden die Renovierungsarbeiten im ehemaligen Pfarrhof Greith in Neumarkt (Bezirk Murau). „Greith“ bedeutet „gerodetes Land“. Namensbezeichnungen wie diese sind in Europa in Zeiten mittelalterlicher Landnahme entstanden. Die Bauforschung ergab, dass der südliche Erdgeschoßbereich des Pfarrhofes bereits im 16. Jahrhundert errichtet wurde. 2013 wurde der leerstehende Pfarrhof von der Diözese veräußert.
Weiters ausgezeichnet wurden die Filialkirche zum heiligen Leonhard in Seewiesen in Turnau (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), zu deren Errichtung 1335 die erzbischöfliche Bewilligung als letzte Wallfahrtsstation vor Mariazell erteilt wurde. Aus dieser Zeit stammen die Heiligenfiguren von Leonhard und Barbara, Schutzpatrone der Bauern bzw. Bergleute.
Auch die Wallfahrtskirche St. Ulrich zu Ulrichsbrunn in Graz erhielt die Auszeichnung „Steirisches Wahrzeichen 2022“. Die barocke Kirche mit Dachreiter liegt versteckt im Wald am Nordwesthang des Reinerkogels. In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich die Quellgrotte „Maria Quell“.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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