Sounding Jerusalem
Sprache des Herzens
Ein Festival, das mit Musik ein Zeichen für ein friedvolleres Miteinander setzt.
Ein Herzensprojekt ist das Musik-Festival „Sounding Jerusalem“ für Erich Oskar Huetter, das der Grazer Cellist vor 16 Jahren in der Hauptstadt Israels ins Leben gerufen hat. Was ihn in den Nahen Osten führte: natürlich die Musik. In Ramallah gab er zwei Jahre lang bei Daniel Barenboim Musikunterricht für palästinensische Kinder und Jugendliche.
Seine Festivals organisiert er mit dem Ziel, „auf die Gesellschaft über Konzerte positiv einzuwirken“. Darum steckt auch ein wohltätiger Zweck hinter „Sounding Jerusalem“. Die Einnahmen unterstützen das „Magnificat Institute of Music“, eine Musikschule, betrieben von der Kustodie des Heiligen Landes der Franziskaner im Herzen der Altstadt Jerusalems. Die Schule nahe der Grabeskirche bietet Instrumental- und Gesangsunterricht für Kinder und Jugendliche arabischer Herkunft an. Es ist eine der raren Möglichkeiten für palästinensische Kinder, ein Instrument auf professionellem Niveau zu erlernen. „Musik ist Sprache des Herzens und Schule des Geistes“, so Huetter, und fördert die Entwicklung junger Menschen zu weltoffenen und grenzüberschreitend denkenden Persönlichkeiten.
Normalerweise findet das „Sounding Jerusalem“-Festival, wie der Name verrät, in Jerusalem statt. Bei den Konzerten sind auch die Kinder der unterstützten Musikschule eingebunden: „Es ist eine Freude, zu sehen, wie sie über sich hinauswachsen, wenn sie mit Profis zusammenspielen“, erzählt der Organisator bewegt. Durch die Pandemie kann das Festival zum zweiten Mal in Folge nicht in Jerusalem über die Bühne gehen, bedauert Huetter, doch „umso glücklicher macht es mich, dass wir heuer in meiner Heimatstadt Graz einen Platz zum Auftreten gefunden haben“. Aber auch hier ist noch Hoffen und Bangen angesagt. Das erste der drei geplanten Konzerte im Minoritensaal musste pandemiebedingt bereits abgesagt werden (Details siehe linke Spalte). Doch die anderen beiden finden statt – sofern der Lockdown nicht verlängert wird.
„Nächstes Jahr spielen wir wieder in Jerusalem“, ist Huetters Plan. Musik könne zwar „politisch nichts ändern“, doch die Energie der Musik erreicht die Menschen, und so leisten die Musikerinnen und Musiker „einen Beitrag zu einem friedvolleren Miteinander“, ist der Cellist überzeugt.
Katharina Grager
Das Festival
Termine
15. Dezember: Hoffnung. – ABGESAGT
18. Dezember: Leben. Im Herzschlag Jerusalems – in memoriam Wolfgang Sotill (1956–2021). Mélange Oriental: Ein künstlerischer Spaziergang durch die Altstadt von Jerusalem. – Ein Nachruf auf Wolfgang Sotill von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
19. Dezember: Liebe. Die stillen Seiten von Jerusalem – mit Cello und Gitarre. Werke von E. Elgar, J. Massenet, N. Paganini u. a.
Beginn: jeweils 20 Uhr; Ort: Minoritensaal, Mariahilfer Platz 3, 8020 Graz.
Karten: Tel. 0660/66 32 660 oder auf www.soundingjerusalem.com
Bei Absage können die Karten retourniert werden.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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