Mit Riesenschritten in ein neues Jahr voller interessanter Musikprojekte
„Mir gefällt hier die besonders familiäre Atmosphäre“

Foto: Public Domain

Nicholas Carter, Chefdirigent des Kärntner Sinfonieorchesters, startet in seine zweite Spielsaison am Stadttheater Klagenfurt. Dem „Sonntag“ erzählt er über seine Arbeit und was er an seiner Wahlheimat Klagenfurt besonders schätzt.

„Ich finde diese Stadt einfach besonders liebenswert und wunderschön“, schwärmt Nicholas Carter. Voller Elan befindet er sich bereits mitten in den intensiven Proben zur ersten Produktion der Saison 2019/20 im Stadttheater.

Ein großes, schwieriges Projekt
Die große romantische Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner, die am 19. September um 18.30 Uhr ihre Premiere feiert,ist ein ehrgeiziges Projekt, wie Carter betont. „Ich wollte das unbedingt machen. Die Oper bringt das Theater schaupielerisch und musikalisch an seine Grenzen. Es ist ein großes und schwieriges Projekt.

Von den Solisten, dem Orchester und demChor wird enorm viel abverlangt. Wir proben jetzt intensiv seit drei Wochen zusammen auf der Probebühne mit den Sängern und der Klavierkorrepetition.“ Carter verrät auch, dass „Tannhäuser“ das letzte Mal in Klagenfurt vor ca. 35 Jahren am Spielplan stand.

„Ich freute mich über das Ergebnis“
Wie kam es dazu, dass die Wahl zum neuen Chefdirigenten des Kärntner Sinfonieorchesters (KSO) auf Carter fiel? „Ich lebte davor sieben Jahre in Deutschland, war an der Hamburger Staatsoper als Kapellmeister engagiert und auch an der Deutschen Oper Berlin. Florian Scholz fragte mich einfach, ob ich das machen möchte.“ Carter hat 2016 bereits Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ am Stadttheater Klagenfurt dirigiert und im Jänner 2017 das Neujahrskonzert des KSO. Carter: „Es gab eine Shortlist mit einigen wenigen Anwärtern auf die Position. Das Orchester wählte dann mich. Das hat mich besonders gefreut.“

„Eine besonders liebenswerte Stadt“
Als gebürtiger Australier aus Melbourneist ein Umzug nach Europa und nach Klagenfurt natürlich ein großer Schritt. Carter ist sehr zufrieden mit seiner Entscheidung: „Ich wohne mit meiner Familie mitten in der Altstadt. Die Natur und der Wörthersee sind wunderbar für meine zwei kleinen Kinder. Es ist eine besonders liebenswerte Stadt.“ 
Am Theater findet er gut, dass sich jeder Einzelne nicht „verirrt und wie in vielen großen Häusern an der Anonymität leidet. Mir gefällt hier die besonders familiäre Atmosphäre. Jeder arbeitet für ein Ziel und es gibt fantastische Menschen und ein wunderbares Orchester, das viel Erfahrung mitbringt.“ 
In der neuen Saison der KSO-Konzertenennt Carter seine drei persönlichen Highlights: „Das Lied von der Erde“ (12. Oktober), die „Große Sinfonie C-Dur“ von Franz Schubert (1. Dezember) und Mozarts „Requiem“ (17.  Februar 2020). 
Regelmäßig zieht es Carter nach Australien, auch weil er dort das „AdelaideSymphony Orchestra“ leitet. „Es ist ein regelmäßiges Hin und Her zwischen Australien und Klagenfurt. Das gefällt mir.“

KATJA SCHÖFFMANN

Autor:

Elisabeth Wimmer aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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