Diagonale
Macht Mut auf das Leben

„Lass mich fliegen“. Evelyne Faye porträtiert vier junge Menschen mit Down-Syndrom, die mit großer Lebensfreude ihren Alltag gestalten, für Selbstbestimmung und gegen Vorurteile kämpfen, und richtet ihrer Tochter aus: „Du bist keine Diagnose, du bist einzigartig.“	 | Foto: Nikolaus Geyrhalter Film
  • „Lass mich fliegen“. Evelyne Faye porträtiert vier junge Menschen mit Down-Syndrom, die mit großer Lebensfreude ihren Alltag gestalten, für Selbstbestimmung und gegen Vorurteile kämpfen, und richtet ihrer Tochter aus: „Du bist keine Diagnose, du bist einzigartig.“
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Bei der Diagonale wurden der Franz-Grabner-Preis und der Preis des KULTUM verliehen.

Im Rahmen der Diagonale ’23, des Festivals des österreichischen Films, in Graz wurde der mit je 5000 Euro dotierte Franz-Grabner-Preis in den Kategorien Kino- und Fernsehdokumentarfilm verliehen. Der Preis erinnert an den ORF-Journalisten und Theologen Franz Grabner (1955–2015). Prämiert wird ein im ethischen und moralischen Sinne verantwortungsvoller und glaubwürdiger Umgang der Filmschaffenden mit ihrem Medium.
Als bester Kinodokumentarfilm setzte sich „Lass mich fliegen“ von Evelyne Faye durch. Vier junge Erwachsene – sie sind TänzerInnen, Opernliebhaberin, Poetin, AktivistInnen – haben große Pläne für ihr Leben – Jobs, Heirat, Familie. Und sie haben das Down-Syndrom. Evelyne Faye erhielt nach der Geburt ihrer Tochter ebenfalls diese „Diagnose“ und setzt eine Frage dagegen: Was bedeutet sie für dein Streben nach Glück? Im Film sieht man ihren Blick auf das fröhliche Kind, voller Zuversicht, dass diesem ein selbstbestimmtes Leben gelingen wird. Im Interview sagt die Regisseurin, sie habe den Film als Liebesbrief an ihre Tochter gemacht. Und am Ende der anrührenden, humorvollen Dokumentation: „Ich wünsche dir, als ein Universum mit unendlich vielen Möglichkeiten betrachtet zu werden.“ Neben der Liebe macht der Brief seiner Empfängerin Mut auf ein Leben ohne Ängste und Zweifel, am Beispiel von Menschen, die das schon geschafft haben. So begründete die Jury ihre Entscheidung.

Preisträger als Fernsehdokumentarfilm ist „Weg Damit – Die Kunst der Entsorgung“ von Karin Berghammer. „Der Film widmet sich dem Müll und seiner Entsorgung: in der Stadt wie auf dem Land. Die enormen Müllmengen werfen ökologische Fragen auf und sagen andererseits auch viel über die Menschen aus …“,
stellte die Jury in ihrer Begründung fest.

Der Diagonale-Preis für den besten Kurzdokumentarfilm wurde wieder vom KULTUM, dem Zentrum für Gegenwart, Kunst und Religion der Diözese Graz-Seckau, gestiftet. Heuer ging der Preis an Karin Berger für ihren Film „Wankostättn“, der Aufnahmen enthält, die vor über 25 Jahren gedreht wurden. Er wird so „zu einem Sprung in die Geschichte und Seele einer Person, die es bestens versteht, von Menschlichkeit in einer von Gewalt geprägten Zeit zu erzählen“, befand die Jury.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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