Venedig
Eine magische Stadt

Foto: privat
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In Venedig absolviert Romana Paar, Mitarbeiterin des Diözesanmuseums Graz, ein Praktikum an der Scuola Grande di San Rocco. Sie berichtet über ihre Erfahrungen.

Was genau ist die „Scuola Grande di San Rocco“?
Die Scuola di San Rocco wurde 1478 als Bruderschaft der Flagellanten (eine christliche Büßerbewegung im Mittelalter, Red.) gegründet und ist nach dem Schutzpatron der Pestopfer, San Rochus, benannt. Die Scuola umfasst die Scoletta, eine Kirche, wo die Reliquien des Heiligen aufbewahrt werden, und die Scuola, welche heute ein Museum ist. Die Bruderschaft ist immer noch aktiv und widmet sich karitativen Projekten und der Pflege bemerkenswerter Kunstschätze. Sie zählt über 400 Mitglieder, Frauen und Männer.

Wie kam es zu dem Praktikum?
Für mich ist wichtig, als Kunsthistorikerin neue Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Ich wollte mich im musealen Bereich weiterbilden. Meine Wahl fiel auf die Scuola Grande di San Rocco, da mich die Verbindung zwischen Religion und Kunst schon immer fasziniert hat. Die Scuola schafft es auf bemerkenswerte Weise, neue Medien und alte Tradition miteinander zu verbinden und somit den Menschen näherzubringen. Spiritualität, Tradition, venezianisches Kulturerbe und Kunst liegen hier im Fokus.

Wie lange bist du dort?
Ich bin schon seit Juli hier und bleibe bis Ende November. Also fünf Monate Bildungskarenz, in welcher ich jedoch den Social Media Kanal des Diözesanmusems weiterführe. Ich kann Kulturinteressierten den Besuch auf unserer Instagramseite @scuolagrandesanrocco empfehlen. Und natürlich den Besuch live vor Ort.

Was sind deine Aufgaben dort?
Ich betreue die Social Media Kanäle der Scuola. Und ich kann am täglichen Museumsgeschehen teilnehmen. Dazu gehören Kunsttransporte, welche sich natürlich sehr von den uns bekannten Transporten unterscheiden, da hier alles mit den Booten durch die engen Kanäle transportiert wird, Veranstaltungen usw. Am Fest des heiligen Rochus am 16. August haben wir gezeigt, was hinter den Kulissen geschieht, und auch das traditionelle Live Konzert erstmals online gestreamt.

Was sind so deine eindrücklichsten Erlebnisse?
Jedes Mal wenn ich die Scuola betrete und die beeindruckenden großformatigen Zyklen von Tintoretto sehe, versetzt es mich in Staunen. Man spürt immer noch, mit welcher Leidenschaft Jacopo Tintoretto ab 1519 diese Werke geschaffen hat. Venedig ist für mich eine magische Stadt. Die „Serenissima“ hält in ihren engen Gassen Wunder für jene bereit, die gewillt sind, diese zu entdecken. Ich wurde hier so herzlich aufgenommen und in das Geschehen inkludiert. Ein besonderes Highlight waren das Fest des heiligen Rochus und die gemeinsame Messe mit dem Patriachen von Venedig, Francesco Moraglia, im großen Sala Capitolare der Scuola. Für das Fest wurde am Platz vor der Scuola der „Tendon del Dose“ aufgebaut. Diese Überdachung diente früher zum Schutz des Dogen von Venedig vor der heißen Augustsonne.

Foto: privat
Romana Paar, derzeit steirische Museumspraktikantin in Venedig. Sie arbeitet an der Scuola Grande di San Rocco, wo das Fest dieses Heiligen (Rochus) besonders gefeiert wurde. | Foto: privat
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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