Buch-Tipp

Bibelverkostung in 11 Gängen

Was hat eine Wiener Melange mit der Bibel zu tun, und warum ist der Aperol Spritz der richtige Aperitif für ein Bibelmenü? Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Bibelwerkes, serviert die Heilige Schrift der Christenheit als erlesenes mehrgängiges Menü und verführt anschaulich und leicht verständlich zu einem Bibelgenuss ohne Reue.

Ein bekannter Koch soll einmal gesagt haben: „Ein gutes Essen erkennt man daran, dass es einem danach besser geht als davor.“ Das bedeutet, man ist gut gesättigt, erfüllt von Sinnesfreuden und prickelnden Geschmackserlebnissen, nicht angefressen oder billig abgespeist. In dem Büchlein „Die Bibel ist eine Forelle“ bilden elf Rezepte vom gemischten Vorspeisenteller bis zum Kräuterschnaps die geschmackvollen Aufhänger für eine originelle Hinführung zur Lektüre der Bibel, die Appetit darauf macht, das Buch der
Bücher zu verkosten. Die Bibel kann und will Nahrung für das Leben sein. Schon der Prophet Ezechiel im Alten Testament wurde aufgefordert, die Schriftrolle, die Gott ihm gegeben hat, zu essen (Ez 3,1), sich das Wort Gottes einzuverleiben. Und sie wurde in seinem Mund „süß wie Honig“. Es ist also wichtig, die Bibel zunächst selbst zu genießen, bevor man in die Welt hinausgeht und die Botschaft Gottes verkündet.

Das beginnt mit dem passenden Ambiente, der Auswahl und Gestaltung des Ortes und der richtigen Gesellschaft. Der Aperitif macht Vorfreude und steigert die Achtsamkeit, während die Melange für das Kunstwerk einer ausgewogenen Mischung aus schwarzem Kaffee und weißem Milchschaum besteht – das Zusammenspiel von Altem und Neuem Testament.

Elisabeth Birnbaum: Die Bibel ist eine Forelle. 11 Gänge zum gesunden Bibelverständnis, Illustrationen von David Kassl, 80 Seiten, 14,90 Euro, Wiener Dom-Verlag, Wien 2022, ISBN: 9-783-85351-297-5.