Buch-Tipp

Auswege aus Krisenzeiten

Diese Textsammlung zu gegenwärtigen Krisen und möglichen Auswegen ist ein Glücksfall. Man kann es als glückliche Fügung betrachten, dass die fünf Autoren der Beiträge, die aus ganz unterschiedlichen, aber in jedem Fall reichen gesellschaftlichen und politischen Erfahrungsquellen schöpfen können, sich gefunden haben. Aus verschiedenen Richtungen kommend, bewegt sie der Wunsch und verfolgen sie das Ziel, in momentan beobachteten Entwicklungen Grundsätzliches zu erkennen, das Auswege bietet und Zukunftsmodellen für eine lebenswertere Welt den Boden bereiten kann.

Insbesondere geht es um Auswege aus der ökologischen Bedrohung, der wirtschaftlichen und finanziellen Problematik, den Beziehungskrisen in den Familien und Partnerschaften, der Sprachverwirrung und Orientierungslosigkeit. Die unterschiedlichen Zugänge und Sichtweisen wurden von den Autoren untersucht, verglichen, in ihrer Heterogenität erkannt und diskutiert und dürfen in den einzelnen Beiträgen des Buches auch so nebeneinander stehen bleiben.

Andreas Gjecaj, Präsident der Katholischen Aktion Steiermark, fragt, ausgehend von der Katholischen Soziallehre und dem Dreischritt „Sehen, Urteilen, Handeln“, ob diese Welt noch zu retten ist, und folgert, sie müsse digitaler, beziehungsfähiger und grüner werden. Der Soziologe Manfred Prisching geht der besorgniserregenden Rückkehr des Nationalismus auf den Grund, Josef Riegler entwickelt sein Modell der ökosozialen Marktwirtschaft im Blick auf die Pariser Klimaziele weiter, und Christian Wabl setzt sich kritisch mit dem Weltbild des „Global Village“ auseinander.

Andreas Gjecaj, Manfred Prisching, Josef Riegler, Peter Schachner-Blazizek, Christian Wabl: Krisen und Auswege, broschürt, 160 Seiten, Braintrust, 2023, erhältlich bei Morawa.