Buch-Tipp

Auf den Pilgerwegen des Lebens

Pilgern ist ein Trend, und er betrifft durchaus nicht nur Menschen mit kirchlicher Herkunft oder Bindung. Vor zweieinhalb Jahrzehnten machte sich Andrea Schwarz auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Heute liest sie ihr damaliges Pilgertagebuch – erschienen 1998 unter dem Titel „Die Sehnsucht ist größer“, inzwischen längst vergriffen – und stellt fest, wie grundlegende Erfahrungen des Pilgerns ihr weiteres Leben geprägt haben: unterwegs sein und Herberge suchen, auf der Suche sein und Unerwartetes finden, auf sich selbst gestellt sein und anderen begegnen, ankommen und Abschied nehmen …

Im Rückblick ist das Pilgern keine einmalige „Erleuchtungserfahrung“, sondern die Einübung in eine Lebenshaltung der Weite und des Vertrauens: „Wer sich selbst als Pilger oder Pilgerin versteht, sucht und fragt und ist noch nicht am Ziel angekommen oder hat schon alle Antworten gefunden. Er blickt über seinen Lebenshorizont hinaus, er will mehr, ihn treibt eine Sehnsucht nach etwas, was noch nicht ist – aber vielleicht werden kann.“ So spürt Schwarz den Erfahrungen nach, die man auf dem Jakobsweg verdichtet und in besonderer Intensität machen kann.

Andrea Schwarz gehört zu den meistgelesenen christlichen Schriftsteller(inne)n unserer Zeit.
Die Autorin, die viele Jahre im pastoralen Dienst tätig war, lebt heute „kurz vor der Nordsee“ und ist mit Kursen und Vorträgen im ganzen deutschsprachigen Bereich unterwegs. Der Kölner Architekt Johannes Werner war seit 2009 auf dem Jakobsweg und anderen Pilgerwegen unterwegs. Dabei entstanden die Zeichnungen, mit denen
das Buch illustriert ist.