Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wir beide müssen es tun

Vor 25 Jahren war ich gerade unterwegs im Heiligen Land, als die Nachricht vom Tod von Mutter Teresa kam. Bei ihrer Heiligsprechung sagte dann Papst Franziskus sinngemäß: Wir werden uns schwertun, sie „heilige Teresa“ zu nennen, wir werden sie wohl weiterhin als „Mutter Teresa“ bezeichnen.

Dass sie den Allerärmsten, den in Krankheit, Hunger und Elend Unbeachteten wie eine Mutter begegnet ist, hat ihr diese allgemeine Anrede eingetragen, abgesehen von den Anreden „Schwester“ und „Mutter“ im Orden. Dort, wo das Unheil besonders groß ist, hat sie Heil ausgestrahlt und bewirkt. So können wir sie auch als „Heilige“ anreden und verehren. Wobei die Anrede Mutter irgendwie stärker wirkt.

Am 5. September ist der Sterbetag von Mutter Teresa. Am 8. September feiern wir die Mutter Jesu. Wir nehmen dieses Datum als ihren Geburtstag. Jesus selbst hat einmal denen gesagt, die ihm zuhörten: „Meine Mutter und meine Brüder sind die, die den Willen meines Vaters tun.“

In diesem Sinne wird wohl auch Jesus die heilige Teresa von Kalkutta „Mutter“ nennen. Sie hat sich als Mutter erwiesen gegenüber Menschen, in denen uns Jesus begegnet. „Ich war hungrig, durstig, nackt, krank, gefangen ... und du bist zu mir gekommen“, hat sie wohl nach ihrem Tod aus seinem Mund vernommen.

Nehmen wir einen Rat von der Ausnahme-Persönlichkeit Mutter Teresa an: „Merke dir Folgendes: Ich kann etwas tun, was du nicht kannst. Und du kannst etwas tun, was ich nicht tun kann. Aber wir beide müssen es tun.“

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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