Mutworte - Christa Carina Kokol
Warum ist die Königin nicht katholisch?

Foto: Neuhold

Spannendes über diverse Königshäuser erfahre ich meist beim Friseur. In einem Tagebucheintrag meiner Mutter fand ich unlängst einen für mich nicht minder spannenden Absatz über die englische Queen: Als Fünfjährige soll ich erstaunt gefragt haben, warum Königin Elisabeth nicht katholisch sei. Als Königin müsse sie doch wissen, was wahr ist … Und was ist wahr? Unser menschliches Denken ist begrenzt, resümiert der Quantenphysiker Michael Grün auf dem heurigen Pfingstkongress. Wir können der Wahrheit im Hier und Jetzt nur nahe kommen, wenn wir vom Geist erfüllt sinnvoll leben. „Nichts Irdisches ist ewig und endgültig, aber alles Irdische kann Sinnbild der Wahrheit und des Ewigen werden“ (nach Gertrud von Le Fort). Eine gute Antwort auf meine Tagebuch-Frage.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 70-jährigen Thronjubiläum von Königin Elisabeth habe ich mich wieder mit der Queen auseinandergesetzt. In einem anregenden Interview sprach sie von der ein und derselben Welt, die wir uns alle teilen. Da wir aber nicht die gleichen Möglichkeiten haben, sind wir mit unseren eigenen Talenten und Gaben füreinander verantwortlich. Und sie ist überzeugt, dass selbst dann, wenn wir die ganze Welt vermessen haben, immer neue Wunder auf uns warten. „Der Mensch ist ein Gottsucher, einer, der ruhelos nach einer Erfüllung unterwegs ist, die er sich selbst nicht bereiten kann.“ (nach Gisbert Greshake) Diese Ursehnsucht ist geist-voll.

Christa Carina Kokol ist dipl. psychotherapeutische Beraterin in Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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