Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Vom Fasching in die Fastenzeit

Seit langem sind wir zwar häufig maskiert, leben aber in einer Fastenzeit. Einschränkungen werden uns auferlegt. Die Rücksicht auf die Gesundheit erfordert ein gemeinsames Vorgehen.

In den Jahrhunderten, als auch das christliche Fasten mit einer gemeinsamen Ordnung durchgeführt wurde, zu der etwa Verzicht auf Fleisch und tierische Fette gehörte, hat sich der Fasching entwickelt. Vor dieser strengen Zeit sättigte man sich ordentlich, verbrauchte Fett zum Herausbacken von Krapfen, sagte dem Fleisch „Lebe wohl“ (Karneval = Fleisch, leb wohl) und trank noch Bier oder Wein (Fasching = Fastschank). Vor einer eher ernsten, besinnlichen Zeit ging es noch einmal richtig lustig zu.

Heute gestalten wir das Fasten eher individuell und überlegen, welche Form von Verzicht uns und unseren Mitmenschen wohltut. Der Wert des Fastens wird wieder stärker erkannt. Unsere heutige Beilage „Mein Fasten“ zeigt viele Möglichkeiten auf, wo entweder Einschränkung oder bewussterer Konsum uns, unseren Mitmenschen weltweit oder unserer bedrohten Schöpfung dient.

Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch. Da wird uns Asche aufs Haupt gestreut. Das kann Umkehr und Neu-werden bedeuten. Es kann aber auch eine Erinnerung sein an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Corona hat uns herausgerissen aus dem Wahn, es könne alles immer gleich und gesteigert weitergehen. Das Zeichen der Vergänglichkeit möge uns aber auch bewusst machen, dass auch eine Pandemie vergänglich ist.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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