Offen gesagt - Mag. Anna Hollwöger
Unverhohlene Hoffnung
Die Bischofskonferenz hat sich mit Frauen in kirchlichen Leitungspositionen ausgetauscht: Was ist dabei herausgekommen?
Mit verhaltener Hoffnung auf einen spannenden Austausch bin ich nach Mariazell gefahren: Die Bischofskonferenz hat 15 kirchliche Verantwortungsträgerinnen aus allen Diözesen zu einem Studientag über die Rolle der Frauen in der Kirche eingeladen. Schon in der Vorbereitung haben wir Frauen gemerkt, dass unsere Funktionen und Verantwortlichkeiten so unterschiedlich sind wie unsere Biographien und persönlichen Lebensumstände; entsprechend vielfältig waren dann vor Ort unsere kurzen Impulse und die spontanen Diskussionsbeiträge.
Wir haben viele wichtige Fragen benannt und auch kritische nicht ausgespart: Die Weihevoraussetzungen wurden ebenso thematisiert wie die Bedeutung der Kirche als Arbeitgeberin, die Sorge um die Glaubwürdigkeit der Kirche genauso benannt wie jene um die nächste Generation, die wir zu verlieren drohen. Rasch herrschte Einigkeit darüber, dass es einen strukturierten Dialog zur Frauenfrage braucht. Dicht und ehrlich, offen und interessiert, so könnte man die Atmosphäre beschreiben. Für mich persönlich hat sich der Abschluss dieses Studientages angefühlt wie der Beginn von etwas Wichtigem, Neuem – so ich bin mit unverhohlener Hoffnung von Mariazell wieder aufgebrochen.
Mag. Anna Hollwöger
ist Generalsekretärin der Katholischen Aktion Steiermark und Leiterin des Ressorts Seelsorge & Gesellschaft in der Diözese Graz-Seckau.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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