Offen gesagt - Dr. Erich Schenk
Tageslicht einfangen

Foto: privat

Warum braucht der Mensch Licht?

Antriebslosigkeit, Gleichgültigkeit, mitunter Konzentrationsschwierigkeiten, vielleicht sogar Hoffnungslosigkeit und Minderwertigkeitsgefühle. Dazu Schlafstörungen, Müdigkeit, zunehmender Appetit kommen Ihnen bekannt vor? Die lichtarme Zeit beschert uns ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, Melatonin, für den Schlaf wichtig, wird auch tagsüber produziert und dementsprechend weniger Serotonin, unser „Glückshormon“: Das führt zu den beschriebenen Symptomen.
Corona-Maßnahmen und Ausgangsbeschränkungen verstärken dieses Phänomen. Auch die durch den Lockdown bei vielen beförderte Einsamkeit wirkt sich erschwerend aus. Umso wichtiger ist es, die Ausnahmeregel „Aufenthalt im Freien zur körperlichen und psychischen Erholung“ ausreichend in Anspruch zu nehmen. Auch wenn es anfangs schwerfällt, ist es wichtig, möglichst viel Tageslicht einzufangen. Bewegung stärkt unser Immunsystem. Gesundes Essen, Vitamine aus Obst und Gemüse tragen zur Stimmungsverbesserung bei.
Gut für die psychische Befindlichkeit ist es auch, unter den gegebenen Vorsichtsmaßnahmen, Kontakte zu pflegen (eine Person ist erlaubt), ein Video-Gespräch ist besser als kein Kontakt. Sollte all das nicht zu Besserung führen, kann Psychotherapie helfen.

Dr. Erich Schenk
ist Psychologe und Psychotherapeut mit Praxis in Graz.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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