Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Schöpfungszeit und Schulzeit

Neben dem Jänner (bürgerliches Jahr) und dem Dezember (Kirchenjahr) ist auch der September ein Jahresbeginn. Bei uns beginnt das Schuljahr und das Arbeitsjahr. In der orthodoxen Kirche beginnt das Kirchenjahr auch am 1. September. Mit diesem Tag wird der Gedanke der Schöpfung verbunden. In der katholischen Kirche bei uns wurde eine „Schöpfungszeit“ festgelegt. Sie beginnt mit dem Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung am 1. September und dauert bis zum Gedenktag des Schöpfungspatrons Franz von Assisi am 4. Oktober. Schöpfungszeit und Schulzeit. Was lernen wir von der Schöpfung, von unserem Schöpfungsglauben?

Wir lernen, die Welt als Geschenk zu betrachten und zu behandeln. Sie ist kein Zufall und nicht unser Besitz. Das Leben ist ein kostbares Geschenk. Wir freuen uns daran und gehen sorgfältig damit um.

Wir lernen, für die Schöpfung Verantwortung zu übernehmen. Die Bibel spricht in einer ihrer Schöpfungsgeschichten vom Garten Eden, vom Paradies. Leider wird das nicht selten verwechselt mit einem Schlaraffenland. In Wahrheit hat Gott dem Menschen im Paradies Arbeitsaufträge gegeben. Den Garten behüten. Allen Geschöpfen einen Namen geben, einen Sinn geben. Die Grenze einhalten, nicht aus eigener Machtvollkommenheit über Gut und Böse zu entscheiden. Wir Menschen sind im Auftrag Gottes Hüter und Bewahrerinnen des Gartens, mit dem die Bibel unsere Welt vergleicht.

Gehen wir in die Schule der Schöpfung. Wir haben viel zu lernen.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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