Positionen - Monika Prettenthaler
(Nicht) perfekt?!

In Museumsshops oder Buchhandlungen entdecke ich oft Karten, die mich mit ihrer pointierten Weisheit beeindrucken. Viele davon landen auch in meinem persönlichen Fundus.

Eine solche Karte leitet meine Überlegungen zu einem Thema, das von SchülerInnen vor einigen Tagen im Religionsunterricht diskutiert und reflektiert wurde: Die Nutzung digitaler Medien – hier vor allem kurze Videos (Reels) und Fotos – ist selbstverständlich und stellt Kinder und Jugendliche vor große Herausforderungen. Es geht dabei nicht um die Frage von Gewaltinhalten und Online-Zeiten, sondern um ein anderes Phänomen: Immer seltener treffen wir in der virtuellen Welt auf „Echtes“ – nicht nur Informationen, Erzählungen … frei erfunden, gefälscht bzw. gefaked, auch der Großteil der Videos und Videoclips sind zumindest bearbeitet und geschönt. Warum?

Alles muss perfekt und schön sein. Das setzt Jugendliche unter enormen Druck. Sie haben das Gefühl, nie gut genug zu sein. Auch Erwachsene haben auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene großes Interesse daran, alles zu optimieren. Der Gedanke, dass Fehler auch Lernchancen sein können, ist vielen fremd.

Eine meiner Lieblingskarten sagt dazu: Gut ist besser als perfekt!

Monika Prettenthaler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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