Offen gesagt - Klaus Schwertner
Nicht mit der Gießkanne
Energiebonus-Gutschein spenden?
Viel wurde schon über den Teuerungsausgleich der Bundesregierung diskutiert. Rasch angekündigt, kompliziert in der Umsetzung, ist es in diesen Tagen überall zu lesen. Manche machen sich darüber lustig, aber den Betroffenen, die dringend Hilfe benötigen, ist eher zum Weinen als zum Lachen. Für jeden Haushalt soll es nun einen 150-Euro-Gutschein geben. Jene, die keinen Anspruch haben, sollen ihn nicht einlösen.
Wir sehen, wie stark der Druck auf viele Menschen in Österreich gestiegen ist. Vor allem die explodierenden Energiepreise machen vielen Familien, Alleinerziehenden und MindestpensionistInnen große Sorge. Warum also die Gutschein-Idee nicht wie bei den Wiener Gastro-Gutscheinen weiterentwickeln? So ist es uns damals gelungen, mit den Gutscheinen jenen zu helfen, die dringend Hilfe benötigten – nicht mit der Gießkanne, sondern zielgerichtet.
Die Bundesregierung sollte es möglich machen, dass die Gutscheine von jenen, die sie nicht so dringend brauchen, gespendet werden können. Viele Menschen haben sich dahingehend bereits bei uns gemeldet.
In unseren Caritas-Sozialberatungsstellen sehen wir, wie dringend diese Hilfe gebraucht wird. Viele dieser Menschen stehen gerade am Monatsende vor der Frage „Soll ich noch essen oder heizen?“ – schlicht weil das Geld so knapp ist. Was bei den Wiener Gastro-Gutscheinen möglich war, sollte auch bei den Energiegutscheinen möglich sein.
Klaus Schwertner
ist Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien und veröffentlichte diesen Appell auf seiner Facebook-Seite.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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