Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nicht in der Schule des Aristoteles

„In deinem Alter hatte Alexander der Große schon die halbe Welt erobert“, versucht der Lehrer einen Schüler mit mäßigem Lernerfolg anzustacheln. Dieser kontert mit der Bemerkung: „Alexander hatte ja auch Aristoteles als Lehrer.“
Das neue Schuljahr hat begonnen. Die Kinder und Jugendlichen sind nun wieder bei ihren Lehrerinnen und Lehrern in Ausbildung. Auch dieser Beruf ist rarer geworden. Manchmal auch anstrengender. Aber es braucht keinen großen Philosophen wie Aristoteles, um eine gute Lehrperson zu sein. Gut ausgebildet und pädagogisch kompetent und mit Freude an den Schülerinnen und Schülern sind viele Lehrerinnen und Lehrer auch in diesem Schuljahr unterwegs.
Dank und Wertschätzung sind die Geschenke, die wir ihnen ins neue Schuljahr mitgeben können. Das wird sie auch im oft anstrengenden Schulalltag stärken. Nicht die Fehler und Marotten sollen im Blickpunkt sein, sondern das Bemühen um die Bildung und Erziehung junger Menschen.
Auch für Religion braucht es die Lehrerin oder den Lehrer. Selbst wenn die Praxis des Glaubens am besten durch das Vorbild im eigenen Zuhause erlernt wird. Aber auch die Religionslehrerin und der Religionslehrer sind nicht nur Fachleute, sondern auch Bezugspersonen, von denen wir viel mitnehmen können.
Auch wenn wir längst der Schule entwachsen sind, lohnt es sich nachzudenken, welchen Lehrerinnen und Lehrern wir viel verdanken und warum. Auch wenn es sich nicht um Aristoteles handelt.

Chefredakteur Herbert Meßner

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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