Mutworte - Christa Carina Kokol
Nicht genügend – setzen!

Zeugnisverteilung – des einen Freud, des anderen Leid. Manches Mal stellen wir uns selbst ein schlechtes Zeugnis aus. Wir fühlen uns gescheitert – in der Schule, im Beruf, in Beziehungen, an uns selbst, im Leben überhaupt. Nicht genügend – setzen!
Thomas A. Edison, der Erfinder der elektrischen Glühlampe, hatte rund 9000 gescheiterte Versuche hinter sich, bis die Glühlampe marktreif wurde. Nach dem 1000. Versuch re-signierte ein enttäuschter Mit-arbeiter: „Wir haben es nun tausend Mal versucht, geben wir auf, wir sind gescheitert.“ Und Edison soll erwidert haben: „Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt tausend Wege, wie man keine Glühlampe baut.“
Aus jedem Scheitern können wir etwas lernen, um es beim nächsten Mal anders und besser zu machen. Beunruhigend am Scheitern ist nicht die Sache selbst, sondern unsere Einstellung dazu. Auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept antwortete der amerikanische Spitzensportler Michael Jordan: „Ich bin immer wieder in meinem Leben gescheitert. Das ist der Schlüssel zu meinem Erfolg.“
Hätte Edison beim 8999. Versuch aufgegeben, müsste ich womöglich mit der Kerze in der Hand diese Mutworte schreiben. Doch nein, jetzt ist Hochsommer, und es bleibt lange licht. Zeit, um das kleine Glück des Augenblicks zu sehen, zu genießen und wichtige Erfahrungen zu machen – selbst wenn sie in einem Scheitern versteckt sind. Viele Erfolge erkennen wir erst über Distanzen hinweg. Sehr gut – weitergehen!

Christa Carina Kokol
ist dipl. psychotherapeutische Beraterin in Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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