Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Mutige, die für uns vom Vertrauen singen

Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen leg ich alle Zeit in deine Hand. Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen, sei mein Gestern, das ich überwand. Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen, bin aus deinem Mosaik ein Stein. Wirst mich an die rechte Stelle legen, deinen Händen bette ich mich ein.
Seit Stefan Heckel diesen Text für das ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik beim Diözesanjubiläum vertont hat, erklingt er nicht selten auch bei unseren kirchlichen Anlässen. Er stammt vermutlich von der NS-Märtyrin Edith Stein. Die Philosophin und Karmelitin jüdischer Herkunft gehört zu den Mutigen, deren wir gerade in dieser Woche gedenken. Das Fest der zur Patronin Europas Erhobenen ist am 9. August. Zwei Tage später feiern wir Klara von Assisi, die den Mut aufbrachte, aus Konventionen ihrer Zeit auszubrechen. Am 14. August denken wir an Maximilian Kolbe, der für einen Familienvater im KZ freiwillig in den Tod ging. Im oberösterreichischen St. Radegund gedenkt man des am 9. August 1943 enthaupteten Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter.
Solchen Mutigen, ja den Opfern menschenverachtender Systeme verdanken wir Texte des Vertrauens. „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, schrieb Dietrich Bonhoeffer im KZ. „Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen“ vertraut Edith Stein ihr Leben Gottes Führung an.
Die Mutigen sind auch heute unter uns. An der Seite der Corona-Opfer, der Hochwasser-Opfer. Und an allen Orten, wo es sich lohnt, aus dem Vertrauen auf Gott und die Menschen Mut zu schöpfen.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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