Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Mit welchem Blick wir die Welt betrachten

Hintereinander feiern wir Allerheiligen und Allerseelen. Oft werden die beiden Anlässe in eins vermischt. Dabei blicken wir am 1. November zu Allerheiligen auf die Heiligen, auf die Erlösten, auf Vorbilder für unser christliches Leben. Allerseelen am 2. November richtet unseren Blick auf die Verstorbenen, mit denen wir verbunden sind, aber auch auf die Vergessenen unter ihnen und auch auf die eigene Sterblichkeit.
Mit welchem Blick betrachten wir eigentlich unsere Welt. Ist es ein „Allerseelen-Blick“? Den Tod erblicken wir ja nicht bloß auf den Friedhöfen. Rundum begegnen uns Sterben und Vernichtung: durch den Krieg, durch den Terror, durch die Pandemie, durch Kriminalität, durch manchmal schreckliche Schicksale. Wir könnten die Welt mit einem „Allerseelen-Blick“ betrachten und überall die Krise, die Aussichtslosigkeit oder das Ende sehen.
Da darf der „Allerheiligen-Blick“ nicht fehlen. Der Blick auf die Vorbilder an Hoffnung, an Durchhalten, an positiver Veränderung. Der Blick auf so viel Liebe, die sich den Geschädigten, den Flüchtenden, den traurig Hinterbliebenen, den Kranken, den Vereinsamten zuwendet. Der Blick auf viel Kreativität für die Gestaltung unserer Zukunft. Der Blick auf das Rettende, das gerade in der Krise wächst. Der Blick auf die Mutigen. Der Blick auf so viele, die Vorurteile gegenüber der Politik, der Gesellschaft, den Kirchen, den Institutionen,
den Medien eben widerlegen.
Zumindest mit einem Auge schauen wir mit dem „Allerheiligen-Blick“. Und noch besser mit beiden.

Chefredakteur Herbert Meßner

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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