Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner

Mit dem Wollen beginnt der Weg

Ein guter Lehrer kann hören, was ein Schüler zu ihm sagt. Ein großer Lehrer versteht sogar dessen Flüstern. Ein hervorragender Lehrer ist nicht der, der einen Schüler dazu erzieht, eine gute Leistung zu erbringen, sondern jener, der einen Schüler dazu bewegt, dies zu wollen. So der amerikanische Autor Monty Roberts.
In diesen Wochen werden Firmungen gefeiert. Junge Menschen erfahren, dass sie vom Geist Gottes begabt sind. Sie erfahren sich voll von der Glaubensgemeinschaft der Kirche angenommen. Sie werden motiviert, zu ihrem Glauben zu stehen und sich dafür einzusetzen.
Erfahrungsgemäß verwandelt die Firmung nicht Menschen, die es vorher nicht waren, in regelmäßige Gottesdienstfeiernde oder in pfarrlich Mitarbeitende. Zunächst ist die Erfahrung da: Du bist Gott wichtig. Du bist ein Stück von seinem guten Geist. Und du bist uns in der Kirche wichtig.
Firmbegleiterinnen und Firmbegleiter und verantwortliche Seelsorgerinnen und Seelsorger bringen zuwege, was in unserer Kirche manchmal abhanden gekommen ist: das Gespräch mit der Jugend. Sie hören, was junge Menschen sagen, auch online. Auch wenn die Stimme der Jugend nicht sehr laut scheint in der Kirche, hören sie auch ihr Flüstern. Wie gute und große Lehrende.
Ähnlich dem Lernen in der Schule mag es auch beim Lernen des Glaubens zu allererst auf den ehrlichen Willen ankommen. So wie ein geistlicher Meister einmal gesagt hat: Wenn du Sehnsucht danach hast, Sehnsucht nach Gott zu haben, bist du auf dem Weg.

Herbert Meßner, Chefredakteur