Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Lasst uns froh und munter sein

Mit „lustig, lustig, tralalalala“ wird er gerne begrüßt, der heilige Nikolaus. Auch wenn er nicht selber kommt, sondern heimlich seine Geschenke versteckt, wird dieses Lied gerne gesungen.

Der Bischof Nikolaus von Myra konnte beides. So erfahren wir es jedenfalls aus seinen Geschichten. Unerkannt beschenkte er drei Mädchen einer verarmten Familie und half ihnen, ohne irgendeine Form von „Schaut her, wie gut ich bin!“ Aber er verstand es auch, kraftvoll öffentlich aufzutreten, etwa vor dem Kapitän des Schiffes, der den Hunger der Bevölkerung ignoriert hätte aus Angst vor den Mächtigen, die alles bekommen sollten.

Er findet in beiden Fällen seine Follower und Nachahmer. So viele stille Wohltäter gibt es, einfach gute Menschen, von deren Aufmerksamkeit sich andere beschenkt fühlen. Aber oft braucht es das klare Wort in der Öffentlichkeit, um Ungerechtigkeit zu benennen und überwinden zu helfen. Auch das tun viele, nicht selten aus ihrem Glauben heraus. Das Nikolaus-Nachspielen findet also nicht nur im Kinderzimmer statt. Aber Gott sei Dank auch dort.

Gerade die Pandemiezeit mit ihren Nöten und Verwirrungen braucht ihre stillen und ihre lauten „Nikoläuse“. Vor allem aber tut es dieser Zeit gut, dass das beliebte Nikolauslied nicht verstummt. Zwar ist uns nicht immer nach dem Refrain „Lustig, lustig, tralalalala“ zumute. Aber die Anfangsverse sollen uns auch jetzt über die Lippen und aus dem Herzen kommen: „Lasst uns froh und munter sein!“ Wir brauchen Freude und wache Aufmerksamkeit.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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