Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner

Krippe wegen Krankheit geschlossen

In Mariazell bin ich auf dem Weg zur Heilig-Brunn-Kapelle. Ein anderer Weg zweigt zur „mechanischen Krippe“ ab. Aber diesmal ist ein Schild angeheftet: „Krippe wegen Krankheit geschlossen.“
Nach meinem ersten Schmunzeln, wer denn an der Krippe krank ist, fasst dieses Schild für mich noch einmal vieles in diesem Corona-Jahr zusammen. Wegen Corona verschoben. Wegen Corona nur in kleinem Rahmen. Wegen Corona erst nächstes Jahr.
Ich denke an die Kinder, die noch immer auf ihre erste heilige Kommunion warten. Hoffentlich können sie im Herbst ihr Fest feiern. Hoffentlich passt ihnen das Kleid noch. Und hoffentlich bleiben sie wirklich Freundinnen und Freunde von Jesus, auf den sie jetzt schon sehnsüchtig warten.
Ich denke an die Menschen, die den Ausfall ihrer Arbeit und ihres Einkommens beklagen, die auf Hilfe warten. Hoffentlich können sie die Krise durchstehen. Hoffentlich fallen sie nicht von Neuem in ein Loch.
Ich denke an manche, die lange auf Besuch warten mussten. Wegen Risikogefahr geschlossen. Hoffentlich können die Menschen wieder aufeinander zugehen. Und hoffentlich passen sie dabei auf.
Auf einen Erlöser haben viele Menschen damals gewartet. Hoffentlich kommt Erlösung. Ob sie das Kind in der Krippe erwartet haben? Auch wenn die Krippe gerade geschlossen war: In Mariazell haben wir das erlösende Kind gesehen. In den Händen seiner Mutter. Hoffentlich zeigt auch die Mutter Kirche den Menschen dieses erlösende Kind.

Herbert Meßner, Chefredakteur