Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner

Kommt selten allein: Nur das Unglück?

Ein Knall, dann noch ein größerer – und schon gibt es Tote, zahlreiche Verletzte und Menschen ohne Zuhause. So trafen uns die erschreckenden Nachrichten aus Beirut. Dort, wo ohnehin Unruhen, Bürgerkrieg und Vergeltungsschläge genug Unheil angerichtet haben. Das aktuelle Unglück soll ein verantwortungsloser Umgang mit hochgefährlichem Material verursacht haben.
In Ostafrika vernichten unvorstellbare Heuschreckenschwärme die Ernte und damit die Existenzgrundlage ohnehin oft von Dürre und Hunger betroffener Menschen. Dazu kommt, dass durch den Krieg im Jemen Maßnahmen vernachlässigt wurden, die Ausbreitung dieser Tiere aufzuhalten.
In der Bibel werden Plagen immer mehrfach aufgeführt, vier, sieben oder zehn. Auch unser Volksmund sagt: Ein Unglück kommt selten allein. Wie wahr!
Hass und Gewalt verursachen direkt Leid und Tod. Aber auch ihre Folgen wie Krieg, Hunger, Teuerung, Flucht potenzieren das Leid und tragen es weiter. Verantwortungsloser Umgang mit der Schöpfung durch Bereicherung einiger weniger führt zu Klimawandel, Verwüstung und Vergiftung der Erde. Die Folgen sind oft zuerst ganz wo anders zu spüren als dort, wo sie verursacht wurden.
Auch wir haben Sorgen: Corona mit allen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen, Unwetter und ihre Auswirkungen. Aber überlassen wir es nicht den Unglücksfällen, immer gleich mehrfach aufzutreten. Helfen wir zusammen hier und anderswo, damit auch die Hilfe nicht allein kommt.

Chefredakteur Herbert Meßner