Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Jeder Advent dauert vier Kerzen lang
Im vorigen Jahr hatten wir den längstmöglichen Advent mit vollen vier Wochen. Der heurige Kalender bringt uns den kürzestmöglichen Advent mit drei Wochen. Trotzdem dauert die Adventzeit in beiden Jahren gleich lang. Vier Kerzen lang.
Um die Kerzen auf unseren Adventkränzen zu entzünden, brauchen wir zunächst Feuer. Dann können wir Licht machen. Ein Licht nach dem anderen werden wir der Finsternis entgegensetzen. Der zunehmenden Dunkelheit im Jahreslauf ebenso wie der Dunkelheit in unseren Lebenssituationen, in unserem seelischen Gleichgewicht oder in der heutigen Weltlage. Wir glauben an das Licht.
Zum Licht werden wir immer wieder etwas dazusingen. Vielleicht den Kanon „Mache dich auf, und werde licht.“ So wie der Adventkranz vier Kerzen hat, wird dieser Kanon in vier Stimmen gesungen. Er fordert uns auf, das stille Licht der Kerze nicht nur zu bewundern und zu genießen, sondern selbst Licht zu sein.
Wer meistens finster schaut, ist kein Licht. Wer dauernd über Dunkles schimpft, ist kein Licht. Wer brennende Lichter auslöscht, ist kein Licht. Wer an nichts glaubt, ist kein Licht.
Ein froher, aufmerksamer Blick gibt Licht. Eine hoffnungsvolle Einstellung gibt Licht. Ein hilfsbereites Zugreifen gibt Licht. Wer Gott als Lichtquelle kennt und nutzt, gibt Licht.
Lassen wir uns von den Lichtern des Advents einladen, Licht zu empfangen, Licht zu bringen und Licht zu werden. Auch wenn der Advent heuer um eine Woche kürzer ist als im Vorjahr: Er dauert doch vier Kerzen lang.
Herbert Meßner, Chefredakteur
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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