Positionen - Monika Prettenthaler
Familiengeschichten

Um Weihnachten und den Jahreswechsel ist in vielen Familien Zeit für Besuche, gemeinsame Feiern und Unternehmungen. Unabhängig, ob im aktuellen Familiensystem oder im weiteren der Herkunftsfamilie, werden in diesen Zusammenkünften gemeinsame Prägungen genauso erfahrbar wie unterschiedliche Entwicklung Einzelner: Da wird vielleicht bewusst, wie sehr die verstorbene Mutter, Oma oder Schwester als verbindende Mitte fehlt. Da gibt es beispielweise den Bruder, der sich intensiv mit der Familiengeschichte befasst und von den jüngsten Erkenntnissen erzählt. Oder die Schwester und deren Familie, die über ihre Erfahrungen mit der neuen Fotovoltaikanlage am Hof berichten und alle zu einer tiefgehenden Klima- und Nachhaltigkeitsdiskussion anregen. Da sind die (Enkel-)Kinder, Nichten oder Neffen, mit denen die weite Welt mit nach Hause kommt und die von Arbeits- und Studienplätzen in großen Städten oder anderen Ländern geprägt am Tisch sitzen. Junge denken oft ganz anders, sprechen und verstehen viele Sprachen, und das auf mehreren Ebenen …

Damit in diesen Situationen Verbindendes und Unterscheidendes nicht als mühsam, sondern als Bereicherung erlebt werden, braucht es Interesse aneinander, Respekt, Toleranz und ein liebevolles Erinnern der gemeinsamen Wurzel.

Nicht nur in der Weltgebetswoche für die Einheit der christlichen Kirchen und am Sonntag des Wortes Gottes ist dieses familiäre Zueinander auch ein treffendes Bild für die Familie der ganzen Christenheit, die sich ihrer jüdischen Wurzeln und der gemeinsamen biblischen Basis bewusst ist.

Monika Prettenthaler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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