Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Er holt uns ein und holt uns heraus

Wie reagieren wir auf Krisen und Katastrophen? Schon die Bibel weiß um Verhaltensweisen, die wir Menschen da seit jeher an den Tag legen.

Manche wollen einfach weg. So schnell wie möglich. Wie zum Beispiel die Emmausjünger.

Andere ziehen sich zurück. So wie die Jünger, die sich nach der Kreuzigung in ihrem Treffpunkt einschließen.

Wieder andere flüchten in die Arbeit. Das Johannes-Evangelium erzählt von Jüngern, die wieder fischen gehen.

Hat es ihnen geholfen? Die Fischer haben nichts gefangen. Thomas hat seinen Freunden hinter den verschlossenen Türen nicht geglaubt. Die Emmausjünger haben ihrer Enttäuschung Luft gemacht.

Doch der Auferstandene hat alles geändert. Die davonlaufenden Emmausjünger hat er unterwegs eingeholt. Die verschlossenen Türen hat er aufgebrochen. Den erfolglosen Fischern beschert er einen überreichen Fang und ein Mahl.

Wenn wir heuer das Osterfest auch im Krisenmodus feiern wollen, möge der Auferstandene auch uns einholen oder aus der Isolation herausholen. An ihn zu glauben heißt ja, dass wir an die Auferstehung glauben, an den Sieg des Lebens und des Guten.

Die Frauen, die am Ostermorgen zum Grab Jesu eilten, fühlten sich zu schwach, um den schweren Stein wegzubringen. Trotzdem haben sie nicht aufgegeben, sind nicht resigniert daheimgeblieben, sondern hingegangen. Und sie entdeckten eine Kraft, die das vermag, was sie allein nicht geschafft hätten. Vertrauen auch wir auf die Kraft der Auferstehung.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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