Offen gesagt - Claudia Stöckl
Endlich Ferien?
Wie geht es Eltern schulpflichtiger Kinder? Bringen die Ferien Erleichterung?
Meine Söhne (8 und 12 Jahre) und ich waren während des „Lockdowns“ gemeinsam zu Hause – sie im Homeschooling, ich im Homeoffice. Für mich bedeutete das großteils Nachtarbeit, da ein gleichzeitiges Lernen und Arbeiten mit Kindern in dem Alter nicht möglich war.
Als die Schulen wieder öffneten, hatten beide meistens an verschiedenen Tagen Unterricht. Das brachte den Nachteil, dass weiterhin fast jeden Tag zumindest ein Kind zu Hause war, aber auch den Vorteil, dass jeweils einer mich an den Tagen zu Hause einige Stunden ganz für sich allein hatte – das war auch schön.
Die Ferien bringen jetzt die Erleichterung, dass die schulischen Termine und Abgabepflichten für meine Kinder wegfallen und ich keinen Online-Unterricht mit Studierenden habe. Das mehrwöchige Ferienprogramm, das meine Kinder jedes Jahr besuchen, findet – mit Auflagen – glücklicherweise doch statt. Die größte Herausforderung ist trotz allem die Planungsunsicherheit, denn von heute auf morgen kann wieder vieles anders werden.
Auf jeden Fall hat sich mein Blick auf meine Idealvorstellungen von Ferien und Urlaub verändert – ich frage mich: muss man immer fortfahren und viele Unternehmungen machen, um eine gute Zeit zu haben?
Claudia Stöckl
ist Hochschulprofessorin an der Pädagogischen Hochschule Steiermark und Mutter von zwei Söhnen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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