Positionen - Monika Prettenthaler
Ein Tag ohne …

Der Verzicht, um den es heute geht, ist ein höchst angenehmer. Homeoffice und schulischer Schichtbetrieb im Präsenz- und Distance-Learning machen es nicht leicht, sich Tage ohne Arbeit und dienstliche Dauererreichbarkeit zu gönnen.
Dabei lohnt es sich wirklich, den Sonntag als echte Unterbrechung des Alltags und Geschenk ernst zu nehmen. Es war nicht immer so: ChristInnen der frühen Kirche trafen sich vor oder nach der Arbeit am Auferstehungstag Jesu zur Feier des HERRenmahls. Nach Vorbild des Sabbats, des jüdischen Ruhetags, verfügte erst Kaiser Konstantin in einem Erlass historisch den ersten „staatlichen“ Schutz des freien Sonntags: Das war am 3. März 321 n. Chr. – der arbeitsfreie Sonntag feiert heuer also seinen 1700. Geburtstag!
Für ChristInnen steht die Freude der Auferstehung im Mittelpunkt. Es ist undenkbar, am Sonntag zu fasten, die 40-tägige Fastenzeit nimmt die Sonntage daher aus. Der Sonntag ist als Tag ohne „Schuften und Shoppen“ zum Glück gesetzlich verankert. Für Ausnahmen im Bereich der Medizin, der Grundversorgung und Serviceeinrichtungen sind wir dankbar.
Mit Dank beglückwünschen dürfen wir heuer aber nicht nur den freien Sonntag anlässlich seines Jubiläums, sondern auch die „Allianz für den arbeitsfreien Sonntag“, in der sich über 50 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kirchen und Gewerkschaften dafür einsetzen, dass der Sonntag zum entspannten Genießen bleibt. Ein Tag ohne Alltag, aber für Freunde, Familie, Glauben, Erholung und hoffentlich bald für Kultur, Sport, Geselligkeit nicht nur in virtueller Form!

Monika Prettenthaler

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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