Offen gesagt - Andreas Exner
Echte Mitbestimmung

Foto: Exner

Worauf macht uns der Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober aufmerksam?

Im weltweiten Vergleich sind die Arbeitsbedingungen in Österreich gut. Die ArbeiterInnenbewegung hat in langen Kämpfen viele Rechte und Regelungen zu ihrem Vorteil durchsetzen können. Zugleich haben sich auch in Österreich manche Arbeitsverhältnisse seit dem Zweiten Weltkrieg nur wenig verbessert, etwa in der Landwirtschaft, und manche verschlechtert.

Neue Dienstleistungssektoren, etwa in der Pflege, beruhen auf niedrig bezahlter Arbeit von MigrantInnen, zumeist Frauen. Auch die Gastronomie setzt häufig Menschen unter unwürdigen Arbeitsbedingungen ein.

Wenn wir Österreich mit anderen Ländern vergleichen, behandeln wir allerdings die heutige Situation als Maß aller Dinge. Tatsächlich entsprechen auch die normalen Arbeitsverhältnisse in Österreich nicht den Vorstellungen von menschenwürdiger Arbeit, wie etwa die Katholische Soziallehre sie vertritt. Denn dazu sind die echte Mitbestimmung in der Arbeit, das Miteigentum an den Produktionsmitteln und ein Wirtschaften für alle Lebewesen auf der Erde notwendig. Sie bilden eine „sublime Gemeinschaft“, wie Papst Franziskus unterstreicht, die unsere wirkliche Heimat auf Erden ist.

Andreas Exner
Operativer Leiter des RCE Graz-Styria – Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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