Offen gesagt - Anneliese Pieber
Die Würde von Arbeit

Foto: privat

Braucht es den Tag der menschenwürdigen Arbeit in Österreich?

Am 7. Oktober wird der Tag der menschenwürdigen Arbeit begangen. Wenn es um Verletzung der Menschenwürde in Bezug auf Arbeit geht, denken wohl viele an Kinderarbeit, Ausbeutung ohne Lohn, Arbeitsbedingungen, welche Gefahr für die Gesundheit oder gar das Leben der arbeitenden Menschen darstellen. Wir alle kennen Bilder von Kindern im Bergbau. Berichte über Kinder und Erwachsene in der Textilherstellung weit weg von hier erschüttern uns.

Wir leben in Österreich, wo es Gewerkschaften, Kollektivverträge und Arbeitszeitgesetze gibt. Trotzdem ist es notwendig, auch bei uns nach der Würde von Arbeit zu fragen. Ist es menschenwürdig, wie teilweise mit bei der Ernte tätigen Menschen umgegangen wird? Wie geht es 24-Stunden-Betreuerinnen, die oft wochenlang getrennt von ihrer Familie in Österreich sind?

Noch immer wird in der Wertschätzung zwischen bezahlter und – meist von Frauen geleisteter – unbezahlter Arbeit unterschieden; wie menschenwürdig ist diese (Be-)Wertung? In der Dienstleistung tätige Menschen verdienen immer und überall unseren Respekt; mit jeder Kaufentscheidung können wir ebenso dazu beitragen, menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit zu fördern.

Anneliese Pieber ist Vorsitzende der Katholischen ArbeitnehmerInnenbewegung Steiermark.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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