Offen gesagt - Klaus Heidegger
„Die Waffen nieder!“

Foto: KA Tirol

Kann man angesichts des Krieges in der Ukraine Pazifist sein?

„Friedensschwurbler“ – das bin ich für manche, wenn ich mich gegen kriegerische Dynamik ausspreche, wenn ich besorgt bin angesichts der weltweiten Aufrüstungsspiralen, wenn ich sage: Nein zu jeglichen Kriegsvorbereitungen, Ja zu Verhandlungen; Nein zu Waffenlieferungen, Ja zu Schritten der Deeskalation; Nein zum Krieg, Ja zum Frieden.

Pazifismuskritik ist nicht neu. Sie durchzieht die ganze Geschichte – auch meine eigene. Ich bin es gewohnt, mich als Pazifist rechtfertigen zu müssen. Das war schon vor 40 Jahren so, als ich mich im Rahmen der Kath. Jugend in der Friedensbewegung engagierte. Es hieß: Das sei doch unmoralisch, wenn man sein Land nicht mit der Waffe in der Hand verteidigen wolle. Zum Glück hat sich diese kirchliche Position heute verändert.

Die heutige Situation nach einem Jahr Krieg in der Ukraine ist vergleichbar mit der Situation vor dem Ersten Weltkrieg. Damals wollte niemand den großen Krieg. Schlafwandlerisch ist man aber hineingestolpert. Mit Bertha von Suttner gilt es auch heute laut zu formulieren: „Die Waffen nieder!“ Pazifismus bedeutet, sich systematisch nach Alternativen umzusehen. Pazifismus liegt in Diplomatie, Kompromissen und Verhandlungen. Pazifismus ist die christliche Antwort. Quelle: www.klaus-heidegger.at

Klaus Heidegger ist Vorsitzender der Katholischen Aktion Tirol. Auszüge aus einem Vortrag bei einem Studientag von Pax Christi Österreich.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ