Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Stärke von Glaube, Hoffnung und Liebe
Tödlicher Hass findet sich in unserer Zeit nicht nur dort, wo Krieg oder Terror herrscht. Sogar vom Schreibtisch aus lässt sich tödlicher Hass verbreiten.
Hass und Aggression können natürlich viele Ursachen haben. Manchmal resultieren sie aus der eigenen Lebensgeschichte, der Familiengeschichte oder der Geschichte eines Volkes. Hass kann weitertradiert werden. Oder Hass entsteht aus fehlgeleitetem Frust oder fehlgeleiteter Angst. Vielleicht auch, weil Frust und Angst Verstärker finden. Weil jemand nichts anderes als die eigenen Vorurteile lesen oder hören will. Vielleicht weil niemand da ist, der zuhört.
In einem in der NS-Zeit entstandenen Herz-Jesu-Lied heißt es am Schluss: „Lass uns den Hass, das bittre Leid fortlieben aus der dunklen Zeit.“ Können wir den Hass aus der Welt lieben? Er scheint doch viel stärker, weil Hass brutal auftritt und Liebe zart. Aber gerade weil Hass oft aus verschmähter oder verweigerter Liebe und Aufmerksamkeit entsteht, sind Liebe, Verständnis und geschwisterliche Korrektur wichtige Gegenmittel. Auch die Feindesliebe, also Feinden, Gegnern und Andersdenkenden nicht mit Hass zu begegnen.
Wir Christinnen und Christen schulden der ganzen Gesellschaft das Beispiel der Liebe. Genauso schulden wir ihr das Aufrechterhalten der Hoffnung. Hass kann aus Verzweiflung resultieren, wenn keine Perspektive da zu sein scheint. Und wir schulden der Welt den Glauben, das Vertrauen auf Gott und seinen Willen zum Guten.
Wie sagt es Paulus? Am Ende bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei.
Herbert Meßner, Chefredakteur
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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