Positionen - Nicole Pruckermayr
Die Liebe nicht verlieren
Wir hatten diskutiert, wie wichtig der alltägliche Friede ist, wie unglaublich wichtig die Friedensarbeit der EU, der Vereinten Nationen ist. Wie selbstverständlich es ist, wenn es ist. Und wie sehr wir uns jeden Tag darum bemühen müssen. Was Menschenrechte bedeuten. Dass wir in Kontakt bleiben müssen, immer wieder, mit allen, um gemeinsam Frieden zu erhalten.
Ich bin eine Anhängerin von Bertha von Suttner und all den großen Personen, die sich für Frieden eingesetzt haben. Audre Lorde hatte Recht, wenn sie sagte: „Die Werkzeuge der Herrschenden werden das Haus der Herrschenden niemals einreißen.“
Ich hatte in meinem Leben viele Möglichkeiten, Hass zu kultivieren. Vor Jahren war ich voller Hass, so dass ich wusste, wenn ich diesen Weg weitergehe, werde ich daran sterben. Ich habe mich dazu entschlossen, auch Menschen zu lieben, die etwas in sich tragen, was man eine soziopathische Veranlagung nennt, die abwerten und böse Dinge tun. Die Liebe zu solchen Menschen kann aber nur auf Abstand sein, alles andere macht krank. Diskussionen machen Sinn, aber man braucht endlose Energie. Und manchmal braucht man die auch für das eigene Leben, oder? Für schöne Dinge im Leben. Nun hat Putin der Ukraine den Krieg erklärt. Dies trifft uns alle. Was können wir gemeinsam tun?
Für mich ist das Allerwichtigste, die Liebe nicht zu verlieren. Auch wenn es manchmal schwerfällt. Freude geben und nehmen. Die Stärke liegt im Zusammenhalt und in der Akzeptanz von anderen Meinungen. Auch wenn es manchmal wehtut.
Nicole Pruckermayr
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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