Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der dreieinige Gott als Grund der Zuversicht

Bei der Hochzeit eines Hochseilartistenpaares wünschte der Trauungspriester, Gott möge seine schützende Hand über die beiden halten. Doch die Artisten korrigierten ihn: „Nicht über uns, unter uns soll Gott seine schützende Hand halten.“

Nicht nur bei Seiltänzern kann der wichtigste Schutz darin bestehen, vor dem Fallen, vor dem Absturz bewahrt oder aufgefangen zu werden. Segen ist keine automatische Garantie, aber Segen gibt Zuversicht. Jene Zuversicht, um die es heuer am Tag des Lebens und in der Woche des Lebens geht.

Der Sonntag, der in diese Woche fällt, ist heuer der Dreifaltigkeitssonntag. Denn die Quelle der Zuversicht ist Gott selbst. Jener eine Gott, den wir in drei Personen verehren. Wir sprechen vom Vater, weil Gott der tragende Urgrund unseres Lebens ist, der uns mit starker und behutsamer Hand führt.

Wir sprechen vom Sohn, weil Gott nicht weg sein möchte, sondern bei uns. Im Sohn ist Gott Mensch geworden wie wir. Im Sohn hat er das menschliche Todesschicksal geteilt, ist aber zum Leben auferstanden. Immer wieder aufstehen können ist uns zugesagt. Und einmal ganz in ein bleibendes Leben auferstehen.

Wir sprechen vom Geist, weil die Liebe Gottes die ganze Welt erfüllt, auch ihre Dunkelheiten. Und weil der Geist uns gute Gaben schenkt, die wir füreinander einsetzen können. Die Geistkraft Gottes ist stärker als der Ungeist, der uns immer wieder in unserer Welt begegnet.

Feiern wir den dreifaltigen Gott als einen Gott, der uns Zuversicht schenkt. Gott trägt uns, begleitet uns, wirkt in uns.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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