Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Das kleine Pflänzchen und sein Wachsen

In diesen Wochen pflanzen manche Jungschargruppen, aber auch Bischöfe Bäume. Damit die Kinderrechte verwurzelt werden. Damit Kinder menschenwürdig, geborgen und in Liebe wachsen können.
Das Pflanzen von Bäumen ist zu einem beliebten Zeichen geworden. Manche bekommen zum Geburtstag, zur Taufe oder zum Jubiläum einen ganz persönlichen Baum.
Das Pflanzen eines Baumes kann uns an etwas erinnern, was wir im täglichen Leben oft übersehen oder nicht wahrhaben wollen. Was wachsen will, braucht Wurzeln. Etwas Festes, nicht nur etwas Spontanes. Und was wachsen will, braucht Zeit. Ein Baum wird nicht fertig in die Erde gesetzt. Er braucht Zeit, um zu wachsen, um Früchte zu bringen, um Schatten, Lebensraum und Holz zu spenden.
Wir begehen den Weltmissionssonntag. Gerade der Glaube ist ein zartes Pflänzchen, das Wurzeln, Pflege und Wachstum braucht. Wo man Mission mit der Anlieferung eines fertigen Waldes verwechselte, hat man manches kaputt gemacht. Aber auch wenn wir den Glauben mit einem Christbaum verwechseln, den wir zu gewissen Zeiten brauchen und kurzfristig schön schmücken, täuschen wir uns.
Seien wir den Menschen dankbar, die das zarte Pflänzchen des Glaubens in uns eingepflanzt haben, weil sie bei uns einen guten Boden dafür vermuteten. Wir selbst können diese Pflanze weiterpflegen und zum Wachsen bringen. So wie die jungen Kirchen anderer Kontinente den eingepflanzten Glauben heute selbst entfalten – fröhlich und ansteckend.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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